Gehe zum MENU

Folge 1 - Liana

Herkunftsland und Erstsprache: ArmenienArmenisch

Studium in Deutschland: Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache4 Semester — Universität Kassel

Publikationsdatum: Jul 09, 2022Aufnahmedatum: Jul 13, 2021

Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:

Transkript:

I: Ein herzliches Hallo in die Runde. Heute habe ich Liana bei mir zu Gast. Liana stammt aus Armenien, aus der Hauptstadt Jerewan und studiert zurzeit Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Kassel. Sie ist bereit im vierten Semester. Hallo Liana.

L: Hallo.

I: Wie geht's?

L: Danke, ganz gut.

I: Schön, dass du da bist.

L: Gerne.

I: Erinnerst du dich, wie alles angefangen hat? Welche formalen Voraussetzungen sollten oder mussten damals erfüllt werden, um überhaupt an der Uni Kassel studieren zu können?

L: Ja. Generell als ausländische Studierende muss man sich über Uni Assist bewerben. Das war sehr viel Papierkram damals, dass man alles vorher rechtzeitig organisieren musste, weil als ausländische Studierende hat man nochmal andere Bewerbungsfristen. Das war dann überstanden, dann musste man sich nochmal separat noch an der Uni bewerben: In dem Sinne, dass man ein Bewerbungsschreiben nochmal für die jeweiligen Unis aufsetzt, wenn man sich an eine oder mehreren Unis bewirbt. Und bei der Universität Kassel war dann so, dass ich ein Motivationsschreiben gebraucht habe, ein Notendurchschnitt von mindestens 2,5 und ein Mindeststudium vorher von sechs Semestern, vergleichbarer Abschluss in Sprachwissenschaften.

I: Also ein Bachelorabschluss.

L: Ein Bachelorabschluss hat man da vorher gebraucht und natürlich die sprachlichen Voraussetzungen.

I: Ah ja, wie waren die?

L: Also man musste entweder eine DSH-Prüfung gemacht haben, eine TestDaF-Prüfung.

I: Weißt du noch welche Stufe?

L: Zwei?

I: Okay.

L: zwei und ich habe einen vergleichbaren Abschluss, nämlich einen DSD-Abschluss und damit habe ich mich dann beworben.

I: DSD? Erzähl mal, was ist DSD?

L: DSD ist das deutsche Sprachdiplom der Kulturministerkonferenz?

I: Kultusministerkonferenz.

L: Der Stufe II, Jetzt momentan gibt es eine oder zwei Stufen, auch bis zu einem B1 Abschluss. Mit DSD II hat man eben die Möglichkeit in B2 bis C1 einen Abschluss zu erwerben. Ich habe nämlich C1 Niveau mit dem Zertifikat erreicht und konnte mich dann problemlos an deutschen Unis bewerben.

I: Und wo hast du denn Deutsch gelernt?

L: Ich bin an einer deutschen Schule in Jerewan gewesen. Fairerweise muss ich sagen, dass ich Deutsch in Deutschland gelernt habe, da meine Eltern hier gearbeitet haben. Als mein Vater hier gearbeitet hat, sind wir mit der Familie hier gewesen und ich hatte die Möglichkeit hier einen späten Zweitspracherwerb zu erwerben.

I: Auch in der Schule? Hast du hier Schule besucht?

L: Ja.

I: Und wie lange?

L: Von der 3. bis zur 5.-6. Klasse und dementsprechend habe ich hier das Deutsch gelernt und alle anderen eher grammatikalischen Sachen noch mal im Studium. Ich habe, als wir nämlich umgezogen sind, wieder zurück nach Armenien, konnte ich da eine deutsche Schule besuchen, wo ich auch das Zertifikat erwerben konnte, und dann habe ich nochmal Germanistik auf Bachelor und Master studiert. Jeweils vier Jahre Bachelor, zwei Jahre Master und dann bin ich hier an der Uni gelandet.

I: Und dann machst du noch ein Master in DaFZ.

L: Richtig. Ich wollte eigentlich da promovieren. Da war das so, dass in dem Jahr bei uns vom Ministerium keine Plätze vergeben wurden, was auch eine Seltenheit war, wo alle erstaunt waren, dass für Germanistik kein Platz war zur Promotion. Und dann habe ich mich entschieden, dass ich das selbst in die Hand nehme und nicht warte, dass irgendein Ministerium für mich entscheidet und habe mich hier beworben, wollte auch hier promovieren, nur wollte jeder, den ich angeschrieben habe oder jede, die ich angeschrieben habe, ein fertiges Exposé, ein Thema. Konnte ich leider nicht vorweisen, weil ich ja noch gar kein Thema hatte. Und dann dache ich: „Gut". Ich habe geguckt, was man eigentlich außer Germanistik mit Deutsch noch studieren kann: Literatur, weiß ich nicht, Sprachwissenschaften, also jetzt nicht explizit Germanistik. Und dann habe ich bei D geguckt und dann bin auf der Liste Deutsch als Fremdsprache oder auch als Fremd- und Zweitsprache gelandet und dann dachte ich: „Cool, klingt interessant." Habe mir das da angeguckt, was man da so macht. Und dann habe ich gedacht: „Ist eher praxisorientierter, als nur Germanistik wieder als Master zu studieren." Und dann habe ich mich beworben.

I: Okay jetzt sind viele Stichworte gefallen: Germanistik, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Wie bist du überhaupt auf das Fach gekommen?

L: Da ich ja Deutsch, dieses Basiswissen an Deutsch hatte, war das so: „Was kann man eigentlich damit machen?" Auch mit meinen Eltern. Ein großer Ansporn war da eher meine Mama. Die meinte: „Komm, das kannst du dann auch sehr gut, warum vertiefst du das dann nicht einfach." Und irgendein Freund meinte auch damals: „Ist es nicht gut, indem was du kannst eine sehr Gute zu sein, als in dem was du nicht kannst, eher in den hinteren Rängen zu stehen!" Ich wollte nämlich irgendwas mit Biologie, Medizin machen, aber dafür müsste ich sehr, sehr viel nachholen, weil das Schulsystem hier in Deutschland anders war, in Armenien anders war. Ich sehr vieles verpasst hatte, weil das unterschiedlich schnell vorangeht. Hier hat man ja 12 Jahre Schule und bei uns war das zu dem Zeitpunkt nur 10 Jahre Schule. Ich hatte nämlich nur 10 Jahre Schule und nach mir kamen dann die 12 Jahre. Und dann dachten wir: „Gut". Es gab Partnerschulen, die PASCH-Schulen und hat mich meine Mama dort beworben und dann bin ich dahingegangen.

I: Und dann ist es passiert.

L: Und dann ist es passiert. Meine zwei Schwestern und ich sind nicht auf dieselbe Schule, aber auf eine ähnliche deutsche Schule gegangen und haben alle dieses Zertifikat. Das war so eher eine Familiensache.

I: Sind die Schwestern auch hier?

L: Nein, leider nicht. Die eine fängt jetzt an, Germanistik zu studieren, Deutsch und Literaturwissenschaften in dem Sinne. Die andere ist ein Jahr jünger und hat dasselbe studiert wie ich.

I: Aber zu Hause.

L: Zu Hause, ja. Und jetzt arbeitet, die eine studiert, die andere wird jetzt Mama.

I: Okay. Ja, also wie bist du auf Kassel gekommen? Jetzt aus der Liste oder hast du dich noch woanders beworben?

L: Bei der Uni-Assist-Seite gab es mehrere Unis, an denen man die Deutsch als Fremd- und Zweitsprache studieren konnte. Und da habe ich mir die Webseiten angeguckt. Sehr viele Uni-Seiten waren auch sehr, sehr unübersichtlich, wo man sich gar nicht zurechtfinden konnte. Das war auch, glaube ich, ein Kriterium. Dann habe ich geguckt, an welchen Webseiten ich mich eigentlich zurechtfinde, wo finde ich diesen Knopf „bewerben". Und es gab noch zwei Unis, wo ich mich angemeldet hatte. Kassel war auch in der Liste drin, dann habe ich auch die Webseite angeguckt. War übersichtlich, die Module und so weiter haben mir zugesagt. Und dann da habe ich mich an diesen drei, also in Göttingen noch, oder in Gießen, irgendwas mit G, und in Oldenburg habe ich mich dann noch beworben. Und Kassel hat mir als allererstes geantwortet und ich dann dachte ich: „Da Kassel jetzt als erstes dran ist, nehme ich auch Kassel."

I: Schön. Also Tipps für die Webseitenbetreiber

L: Vereinfachen.

I: Übersichtlicher machen.

L: Übersichtlicher machen.

I: Dann hat man Erfolg. Vielleicht kommen wir zu deinem Fach. Nenn uns bitte fünf Schlüsselworte, was dein Fach ausmacht. Spontan.

L: Spontan? Wenn ich mich jetzt spontan entscheiden müsste wären das: Sprache, generell Sprache, die Didaktik, die Methodik, Lehren und, da fehlt noch eins, und Lernen.

I: Okay, lernen muss man also auch.

L: Natürlich.

I: Genau, was muss man denn alles können bzw. mitbringen, um das Fach Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache zu studieren?

L: Wenn man die sprachlichen Voraussetzungen beiseitelegt, dass man eben Deutsch sehr gut können sollte, glaube ich, ein kleines Basiswissen vielleicht an den sprachwissenschaftlichen Grundlagen, an Lehrmethoden. Fairerweise muss ich sagen, dass man das auch im Studium lernt. Wir lernen hier die sprachwissenschaftlichen Grundlagen, die fremdsprachlichen Lehrmethoden. Aber, wenn man da schon eine gewisse Basis hat, fällt das nochmal auf einer Fremdsprache zu lernen natürlich einfacher. Z.B. ich habe das Ganze sowohl auf Armenisch gelernt, weil ich hatte das ja normal im Master, als auch auf Deutsch. Aber ich glaube, viele lernen das halt nur in der jeweiligen Fremdsprache und nicht nochmal auf Deutsch und die ganzen

I: Termini.

L: Genau, die Fachwörter, die Termine es ist nochmal eine andere Sache. Würde ich jetzt denken: „Okay, ich habe ein B2-Abschluss in Englisch". Und wenn ich mir vorstelle, damit jetzt nochmal das Ganze zu lernen, ist schon schwierig.

I: Okay. Kannst du uns noch so ein bisschen näher die Teilbereiche des Studiums erläutern? Was gibt es für Schwerpunkte oder Module?

L: Wir haben zwei Basismodule, z.B. sprachwissenschaftliche Grundlagen oder die Theorien und Modelle des Fremd- und Zweitsprachenerwerbs. Wir lernen auch in den Basismodulen die Lehr- und Lernprozesse zu beobachten in bestimmten Unterrichtssequenzen und auch die Methoden der empirischen Fremdsprachenforschung, was man in Zukunft für die Masterarbeit benutzen kann. Dann haben wir zwei Anwendungsmodule, nämlich das Praktikum, was ein Pflichtpraktikum ist, und ein Projektseminar. Da führen wir bestimmte kleine Projekte durch. Ich z.B. habe, haben wir, nicht nur ich, sondern wir waren eine kleine Gruppe, haben nämlich zusätzliche Lehrmaterialien für ein Buch entwickelt in dem Projektseminar. Und dann haben wir vier Vertiefungsmodule z.B. die sprachlichen Fertigkeiten und ihre Vermittlung im DaFZ-Unterricht oder auch wie man mit Literatur und Medien im DaFZ-Unterricht umgehen kann. Das waren jetzt zwei Beispiele. Wir bereiten auch Tagungen vor. Das ist auch nämlich ein Teil der Vertiefungsmodule.

I: Also klingt nach sehr viel und sehr vielfältig. Kann ich da ein bisschen nachhaken? Du hast gesagt, ihr habt Materialien entwickelt für ein Lehrbuch. War das auf der lokalen Ebene oder hat der Verlag bzw. die Autoren sogar eure Materialien auch zu Gesicht bekommen?

L: Wir haben das eher lokal gemacht. Wir brauchten ein Thema. Ich glaube, damals war das Thema des Projektseminars „Binnendifferenzierter Unterricht" und einer von der Gruppe hatte nämlich mit einem Alphamar-Lehrwerk gearbeitet, also für ganz, ganz Einsteiger und hatte Probleme, noch zusätzlich dazu Materialien zu finden, obwohl es online natürlich die Materialien gab, aber uns ist dann irgendwie, oder auch ihr viel es halt schwer noch zusätzliche Materialien zu finden und dann meinte sie: „Okay, dann lasst uns binnendifferenzierte Materialien dafür finden bzw. erstellen." Und dann haben wir das unter uns aufgeteilt, jeder für eine bestimmte Fertigkeit. Ich habe grammatische Übungen dann binnendifferenziert erstellt. Und dieser Projektbericht muss dann noch abgegeben werden, ist noch nicht abgegeben.

I: Ist noch im Prozess.

L: Also sollte irgendjemand mit dem Lehrwerk arbeiten, vielleicht auch bei uns im Fachbereich, könnte die Person vor den Materialien natürlich auch profitieren, weil das sehr vielfältig gestaltet war oder ist.

I: Jetzt habe ich schon drei Teilbereiche, wo ich dir Fragen stellen möchte. Also zum einen hast du gesagt, ja genau, die Teilbereiche des Studiums. Was ist dein Lieblingsbereich und warum?

L: Ich mag die Vermittlung von DaFZ und die Literatur oder Medien, habe ich, glaube ich, auch erwähnt, weil es mich interessiert, wie man generell die Sprache vermitteln kann und zusätzlich mit Literatur und mit Video, vielleicht auch mit Podcasts. Das ist nochmal was anderes, als nur das Lehrwerk aufzumachen und Unterricht zu machen. Ich habe auch letztes Semester „Arbeit mit literarischen Texten im DaFZ-Unterricht", das war ein Vertiefungsmodul, habe ich auch besucht und da wird auch eine Hausarbeit dazu geschrieben. Vielleicht war die Idee, dass man ein Lehrwerk aufmacht und da literarischen Text findet und zu dem literarischen Text, was in einem Lehrwerk da ist, noch zusätzliche wieder Übungen erstellt oder ein Projektunterricht gestaltet. Natürlich in kleiner Form, in Form einer Hausarbeit. Vielleicht könnte man das an einer Person nochmal anwenden und dann noch die Erfahrung dazu schreiben. So weit bin ich noch nicht, aber das war die Idee, dass man da noch was gestaltet und es natürlich für andere auch vielleicht zugänglich macht. Warum nicht, wenn die Person auch mit Literatur arbeiten möchte, vielleicht eine Kollegin später, dann könnte man das ihr geben.

I: Also du hast ja schon Einiges erzählt, dass das und das ist immer in Gruppenarbeit entstanden. Ist das die übliche Arbeitsform oder gibt es noch andere im Studium?

L: Die Partnerarbeit ist, glaube ich, eher üblich, wenn ich jetzt so zurückdenke. Aber man kann natürlich auch alleine arbeiten. Z.B. im Praktikum wurden wir natürlich in Gruppen aufgeteilt, weil es auch, ich glaube, effizient

I: Praktikum? Wie lange? Wann? Wie?

L: Praktikum ist ein Anwendungsmodul und da hat man zwei Lehrveranstaltungen, die man besucht und zusätzlich dazu noch das Praktikum besucht, also eine Praktikumsstelle hat, sage ich mal, wo man da

I: Also, wo man unterrichtet.

L: Ja, man unterrichtet da auch, aber vorwiegend hospitiert man da am Anfang. Dann hat man zweimal die Möglichkeit auch in der Gruppe selber zu unterrichten. Also man hospitiert mehrere Male, dann hat man die Chance, da zu unterrichten. Das Unterrichtete wird mit einer Videokamera aufgezeichnet, wird sich im Seminar da nochmal angeguckt. Die Dozentin gibt dann Kritik oder Lob an den Stellen, wo es nötig ist und dann macht man, auf Basis, was man schon mal gemacht hat, also vielleicht nimmt man sich die Kritik an und versuch das nochmal besser umzusetzen.

I: Also und diese Arbeit mit Kommiliton:innen - ist das schwer am Anfang Kommilitoninnen kennenzulernen?

L: Da wir eine kleine Gruppe sind, eher nicht, weil so wie eine kleine Klasse, würde ich sagen. Man kommt da automatisch in Kontakt. Momentan jetzt natürlich nicht, aber, wenn man da jetzt in der Uni ist, schon. Also man kann in den Pausen, sage ich mal, sich irgendwo gemeinsam hinsetzen oder in die Mensa. Die Möglichkeit besteht. Jeder ist hier sehr herzlich und auch sehr kommunikativ, also habe ich jetzt zumindest so erlebt.

I: Klappt es auch gut mit Bildungsinländer, also mit deutschen Studierenden?

L: In meiner Klasse, in meiner Gruppe, wo ich angefangen habe, gab es keine Bildungsinländer:innen. Es gab ab und zu, wir haben auch ein Weiterbildungsprogramm bei uns an der Uni im Fachbereich, wo Lehramtsstudierende zu uns kommen, um die Facetten des fremdsprachlichen Deutschunterrichts zu lernen, weil sie z.B. an einer deutschen Schule unterrichten werden und da natürlich auch Deutsch als Zweitsprache eben für sie relevant ist. Und da kommt man natürlich auch mit Bildungsinländer:innen in Kontakt. Auch nicht wenig. Drei oder vier waren es damals und bei uns im ersten Semester. Jetzt gibt es auch in den Erstsemestern auch immer mehr Bildungsinländer, die mit uns zusammen das Master machen und nicht nur dieses Weiterbildungsprogramm. Tendenz steigend.

I: Also dir ist es eher leichtgefallen.

L: Ja.

I: Okay. Und zu der Arbeit noch. Du hast gesagt, man arbeitet auch viel allein. Musst du viel lesen oder schreiben?

L: In den Prüfungsleistungen hat man natürlich, wenn man die Klausur jetzt außen vor nimmt, hat man zwei Hausarbeiten, einen Projektbericht, einen Praktikumsbericht, ein Referat, was man ausarbeiten muss, also man muss halt viel schreiben. Man muss natürlich auch ein Portfolio schreiben. Viel schreiben. Lesen natürlich auch. Wenn man eine Hausarbeit schreibt, muss man auch lesen. Und wir hatten, glaube ich, nur eine mündliche Prüfung, in dem Sinne, was mündlich durchgeführt wurde, außer eben die ganzen Präsentationen, die man während des Studiums in den verschiedenen Seminaren macht. Kommt ab und zu vor: Nicht jedes Modul wird auch mit einer Prüfungsleistung abgeschlossen, aber natürlich mit der aktiven Teilnahme und um das zu bekommen, hat man da kleinere Aufgaben, die man macht. Es ist nicht aufwendig, aber schon, dass man da eine Zeit für investieren muss. Es ist jetzt nie so, dass du sagst: „Ich mache jetzt das ganze Semester nichts und in einer Woche kann ich jetzt das machen." Das funktioniert nicht. Also man muss da schon sehr diszipliniert auch dranbleiben.

I: Also du hast schon meine nächste Frage beantwortet. Welche Studienleistungen oder Prüfungsleistungen gibt es? Haben wir schon einige gehört. Viele Informationen auf einmal. Vielen lieben Dank. Hast du auch schon ein konkretes Berufsziel vor Augen? Was kann man mit dem Abschluss Master in DaFZ machen.

L: Ich persönlich habe ein anderes Ziel, aber man könnte natürlich auch, ganz offensichtlich, in Schulen unterrichten. Nicht nur in Schulen, sondern auch in verschiedenen Sprachschulen explizit die deutsche Sprache unterrichten, nicht nur in Deutschland, sondern vorwiegend auch

I: Für Schulen braucht man wahrscheinlich Lehramt extra.

L: Ja, und man könnte in Verlagen arbeiten und da mit ein Buch veröffentlichen, entwickeln, schreiben.

I: Wäre wahrscheinlich auch gut „unterrichten“, im Sinne pilotieren.

L: Vielleicht auch in irgendwelchen redaktionellen Berufen, dass man da irgendwie sprachliche Sachen veröffentlicht, eventuell.

I: Und du?

L: Ich möchte nach meinem Masterabschluss vorzugsweise auch an der Uni Kassel promovieren.

I: Was du ja schon zu Beginn erwähnt hast.

L: Weil das war ja auch das Ziel, warum ich eigentlich hierhergekommen bin und jetzt nur mit einem Master aufzuhören, wäre jetzt nicht optimal. Und dann noch zukünftig andere Studierende zu unterrichten, wie sie Unterrichten lernen.

I: Und würdest du diese Studierenden jetzt irgendwie, irgendwelche nützlichen Tipps geben können?

L: Ja, ich glaube schon. Auch ein Tipp an mich: Diszipliniert arbeiten, nicht vor sich hinschieben. Die Klausuren gehen in dem Sinne einfach, dass man ein Klausurtag hat, wo man die Klausur schreibt. Alles andere liegt in der Hand der jeweiligen Person, wann man die Aufgaben erledigt. Und wenn man da sehr diszipliniert dranbleibt, schafft man das. Auch wenn ich mir gesagt habe, okay, ich gebe jetzt die Arbeit ab, habe ich auch abgegeben, rechtzeitig abgegeben und nicht auf den letzten Drücker. Aber manchmal sage ich, mache ich morgen, mache ich morgen, mache ich morgen und jetzt ist es liegen geblieben und ich mache es immer noch nicht morgen. Also sehr diszipliniert, viel lesen und vielleicht auch Spaß an dem Ganzen haben. Wenn man das Ganze macht, um es nur zu machen, wird das ganze Schreiben und Lesen und alles Drum und Dran, glaube ich, einem eher demotivieren und keinen Spaß machen, dann macht man das auch nicht gerne.

I: Also ohne Fleiß kein Preis, aber auch mit Spaß.

L: Ja natürlich. Wenn man keinen Spaß hat an dem Ganzen

I: Ja schön, das ist, glaube ich, der gute Abschluss. Mit Spaß und Fleiß bei der Sache bleiben. Vielen Dank Liana, dass du da warst.

L: Herzlichen Dank für die Einladung, dass ich da sein durfte.

I: Dir alles Gute.

L: Danke.

I: Bis dann.

L: Tschüss.

I: Und Tschüss.