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Folge 8 - Liz

Herkunftsland und Erstsprache: HondurasSpanisch

Studium in Deutschland: Bachelorstudium Journalistik, Politikwissenschaft3 Semester — Technische Universität Dortmund

Publikationsdatum: Aug 05, 2022Aufnahmedatum: Sep 20, 2021

Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:

Transkript:

I: Wunderschönen guten Tag. In der heutigen Podcast-Folge haben wir Liz bei uns zu Gast. Sie ist aus Dortmund zugeschaltet. Sie kommt ursprünglich aus Honduras, ist 21 Jahre jung und studiert gerade, wie gesagt, an der Technischen Universität Dortmund, das Fach oder die Fächer, muss ich sagen, Journalistik und Politikwissenschaft auf Bachelor. Hallo Liz.

L: Hallo, danke für die Einladung.

I: Wie geht's?

L: Mir geht's ganz gut tatsächlich.

I: Schön.

L: Und dir?

I: Ja, auch gut. Hat das Semester denn schon angefangen?

L: Nee, noch nicht. Erst in drei Wochen.

I: Klar, es gibt noch ein bisschen Zeit zum Durchatmen, ne? Dann bist du im dritten Semester in drei Wochen.

L: Ja, ich komme jetzt in das dritte Semester, genau.

I: Okay, d.h. eigentlich das ganze Studium war für dich digital.

L: Genau, das war ein bisschen anstrengend am Anfang, weil ich kannte niemanden, aber jetzt habe ich einige von meinen Kommilitoninnen kennengelernt und das war schön, das macht es auch leichter.

I: Und wie konntest du sie kennenlernen?

L: Weil ich hatte ein dreiwöchiges Seminar, und zwar es war Präsenz an der Uni. Da hatten wir über Fernsehjournalismus und auch Radiojournalismus gelernt und dadurch konnte ich auch alle meine Kommilitoninnen kennenlernen.

I: Ach das ist schön. Gibt es dann, habt ihr dann Gruppen? Weil du sagst „alle“.

L: Ja.

I: Ja?

L: Genau, da wir insgesamt 30 oder 40 sind, sind wir zu viel für, ja, für die Situation, also die Pandemie und so und deswegen werden wir in zwei Gruppen geteilt werden, aber ich konnte die anderen auf dem Campus sehen.

I: D.h. man wird jetzt in die Gruppe eingeteilt und man kann dann praktisch das ganze Studium zusammen durchgehen, oder?

L: Genau.

I: Ach, das ist schön. Ja Journalistik und Politikwissenschaft. Wir machen es immer so am Anfang: Nenne uns bitte mal fünf Schlüsselworte aus deinem Fach. Was macht das Fach aus?

L: Ja also ich würde sagen Fakten, Recherche, Meinung, Transparenz und Kritik.

I: War das mehr Journalistik oder Politikwissenschaft?

L: Journalistik, auf jeden Fall.

I: Ja, weil Politikwissenschaft ist Nebenbach, ne, habe ich, glaube ich, nicht gesagt.

L: Genau.

I: Ja, du kommst aus Honduras. Wie nennt man eigentlich die Bewohner? Honduraner?

L: Honduraner, genau und Honduranerinnen.

I: Honduranerin bist du. Und wie bist du denn nach Deutschland gekommen? Erzähl mal, welche Voraussetzungen mussten damals oder vor einem Jahr für das Studium erfüllt werden?

L: Ja, also ich wusste schon immer, dass ich ins Ausland gehen wollte und ich wollte die Welt erkunden, also und aus meiner Filterblase und Komfortzone herauskommen. Ich wollte eine neue Sprache lernen, unabhängiger werden, neue Leute kennenlernen und ich habe so ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass internationale Studierende hier studieren konnten und dass es kostengünstiger ist, als in anderen Ländern, wie zum Beispiel in den USA, da die Studiengebühren niedriger sind. Ja ich brauchte ein C1 Niveau also für die Sprachkenntnisse für die

I: Also eine Prüfung?

L: Ja genau, das ist eine Prüfung, zum Beispiel es gibt das Goethe-Zertifikat. Es gibt auch ein Telc, heißt es

I: Telc Hochschule.

L: Genau.

I: Und was hast du gemacht?

L: Ich habe Goethe und ja dafür brauchte ich ein C1 für die Uni, aber davor musste ich das Studienkolleg absolvieren, weil unser Abi, also in Honduras und auch in vielen anderen Ländern nicht gültig hier ist und deswegen mussten wir das Studienkolleg besuchen. Dafür brauchte ich ein B2-Niveau und ja ich habe also das erste Niveau in Honduras gemacht. Dann habe ich fleißig gelernt und ich habe die anderen Kurse alleine gemacht. Ich habe die B1-Prüfung gemacht, die Note war auch nicht so gut, aber ich habe bestanden und damit konnte ich mich für das Studienkolleg bewerben. Dann habe ich einen Platz bekommen. Das ging für ein Jahr lang. Ich hatte viele Fächer wie deutsche Literatur, deutsche Geschichte, Soziologie und auch das Fach Deutsch und dann musste ich am Ende, ganz am Ende eine Feststellungsprüfung schreiben und habe ich die Prüfung bestanden und dann habe ich mich für einen Platz an der Uni beworben.

I: Und diese ganzen Informationen, dass z.B. das Abi nicht anerkannt wird, dass man dann Feststellungsprüfung benötigt. Hast du die, wie kamst du an diese Informationen? Hast du die selbst recherchiert oder hat dich jemand unterstützt?

L: Genau, also das habe ich selbst gemacht. Ich würde sagen, dass Recherche, also ich mag das sehr, ich mache das gerne und da ich auch Journalistik studiere, dann das hängt ein bisschen vom Studium ab, aber also mir persönlich macht das Spaß und deswegen habe ich das im Internet geguckt und ja auf der Webseite vom studienkolleg.de heißt es, wir sehen, dass es viel Studienkollegs überall in Deutschland gibt und dann habe ich mich entschieden für das Studienkolleg in Mettingen. Das ist ein kleines Dorf in der Nähe von Osnabrück. Es ist auch eine Stadt in der Region Nordrhein-Westfalen. Und ja das Studienkolleg gefiel mir sehr, weil es gab auch viele Lateinamerikaner, was ich schön fand und es war einfacher mich zu bewerben für diesen Platz. Das Ganze hat geklappt, also es war sehr leicht, also der Prozess mich zu bewerben und dann habe ich den Platz bekommen, also ich musste eine Prüfung schreiben und das habe ich auch bestanden und dann habe ich einen Platz bekommen, ja.

I: Und wie kommst du dann aus Osnabrück nach Dortmund?

L: Ja, wie gesagt, ich musste erst mal das Studienkolleg besuchen, danach konnte ich mich für, ja einen Platz an den ganzen Unis bewerben, aber dann habe ich ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass die TU Dortmund also ein sehr gutes Studium hat, wenn es um Journalistik geht. Es ist auch eine sehr berühmte Uni und das Studium ist sehr praxisnah und das gefiel mir sehr, weil ich wollte kein, ja trockenes Studium, wo ich nur Theorie höre und alles habe, ich wollte etwas, wo ich auch machen konnte, also diese Praktika haben oder Seminare und das habe ich alles an der TU. Also ich habe mich beworben, aber danach habe ich herausgefunden, dass ich ein Vorpraktikum absolvieren musste und ja und das habe ich in Köln gemacht bei einem Online Magazin, es heißt First Life, auf Englisch, aber ich musste Artikel auf Deutsch schreiben und das hat mir auch mit der Sprache geholfen und ja ich hatte auch ein gutes Feedback von dem Chefredakteur und bekommen und dann mit dem Zertifikat, dass ich bekommen habe, konnte ich meinen Praktikumsnachweis zusenden an der Uni und dann konnte ich mich bewerben.

I: Ja, das klingt sehr spannend. D.h. hat man dann auch geschaut, welche Zensur oder welche Note da dir gegeben wurde? Also war das auch ein Teil der Bewerbung?

L: Genau, also es gab keine Note insgesamt, aber ich musste nachweisen, dass ich zwischen sechs Wochen bis drei Monaten ja arbeiten habe als Praktikantin, und zwar in der Redaktion. Das war wichtig, also es musste in der Redaktion sein.

I: Und hast du dich noch woanders beworben, außer TU Dortmund?

L: Nee, eigentlich nicht.

I: Das hat geklappt dann?

L: Ja, genau.

I: Hattest du auch Plan B, falls es?

L: Ja, also das war ein bisschen doof, weil eigentlich musste ich auch mich für andere, also Unis bewerben, aber zeitlich hat das nicht gepasst, geklappt und deswegen hatte ich nur die TU Dortmund. Aber ich wusste, dass wenn das nicht klappen würde, dann ich würde noch ein Praktikum machen und dann mich nochmal für einen Platz das kommende Jahr bewerben oder auch an anderen Unis oder ich konnte auch eine Ausbildung machen, weil das ist auch schön bei der Journalistik oder dem Journalismus, wenn man eine Ausbildung hat, ist es sehr praxisnah und ja mit dem Journalismus braucht man das, also Erfahrung zu sammeln und alles.

I: Okay, also du hast schon einiges gesagt, dass du das magst und Recherchieren und das liegt dir, trotzdem die Gründe noch vielleicht: Wie kommst du auf das Fach Journalistik? Warum denn? Oder Politikwissenschaft? Das ist, ja

L: Ja, in der Schule war ich auch in Debatten-Clubs und das war so eine Simulation von den Vereinten, wie heißen

I: Nationen?

L: Nationen, genau, ja da haben wir, ja von vielen Problemen in der Welt, ja angesprochen und das wollte ich machen, weil ich dachte: „Ja, ich komme aus Honduras.“ Leider ist Honduras ein Entwicklungsland und es gibt auch viele Leute in der Bevölkerung, die keine Stimme haben, die eigentlich Hilfe brauchen und dafür brauchen sie auch gute Politiker und gute Politikerinnen. Und ich wollte quasi diese Person sein, die eine Stimme geben konnte, also an alle diese Personen, die das nicht konnten. Deswegen habe ich mich für die Politik interessiert, vor allem, ja die internationale Politik. Das fand ich sehr spannend, weil ich wollte auch nicht was für meine Gesellschaft machen in Honduras, sondern auch für die ganze Welt. Ja, ich habe auch viele News gesehen, wie z.B. was so gerade in Afghanistan passiert und dafür müsste ich auch was machen und für die Journalistik war es so, dass ich wusste, dass ich mich für die internationale Politik interessiere und ich debattiere sehr gerne, ich spreche alle diese Probleme an und ich wollte eine Stimme für alle anderen, die das nicht haben, geben und ich dachte auch, dass ich schreibe sehr gerne und ich mache das seitdem ich 13 bin oder so und

I: Okay.

L: Ja, und deswegen habe ich gedacht: „Okay, also ich liebe es zu schreiben, aber auch zu debattieren, ich liebe es zu recherchieren.“ Also alles hat geklappt und deswegen habe ich gesagt: „Journalistik konnte eine sehr gute, ja Möglichkeit sein für mein Studium.“

I: Hast du eventuell einen Blog oder so?

L: Eigentlich noch nicht, aber ich arbeite noch dran.

I: Okay, dann bald, ne?

L: Ja, aber ich arbeite tatsächlich, ja ich habe zwei Jobs. Ein Job ist eigentlich bei einer Online-Plattform in meinem Heimatland. Da bin ich Chefredakteurin und ich mache das Korrekturlesen für alle Artikel, die uns geschickt wurden, und da sammle ich auch Erfahrung, also ich werde nicht dafür bezahlt, aber das mache ich auch gern, weil die Online-Plattform ist von Jugend für die Jugend und wir sprechen alle diese Probleme wie die Korruption, die Unsicherheit in Honduras an und deswegen weiß ich auch, dass ich etwas für mein Land tue.

I: Ja, ja, ich sehe, du bist sehr engagiert und hast schon einige Schwerpunkte genannt, aber vielleicht nochmal: Was macht Journalistik aus? Was gibt es für Schwerpunkte?

L: Ja, also es gibt viele, und zwar man kann im Radiojournalismus arbeiten, aber auch im Fernsehjournalismus, es gibt auch Print und Online. Ja, es gibt auch, man kann als freie Journalisten arbeiten, aber auch als Fotojournalismus, also es gibt alles

I: Und wie ist es im Studium aufgeteilt? Ist das auch so nach Teilbereiche des Studiums, wie du gerade genannt hast?

L: Ja. Am Anfang, das erste Jahr sehen wir viele, ja also Kurse, die generell sind, also wir haben viele Vorlesungen, die alle (unv.) und dann konnte man selbst entscheiden, was für ein Studium man bauen möchte. Also es gibt diese Seminare, wie gesagt, also ich hatte dieses dreiwöchige Seminar, was sehr gut war, weil ich hatte keine Erfahrung im Fernsehjournalismus oder auch im Radiojournalismus, nur in Print und Online, da ich auch für, ja dieses Online-Magazin gearbeitet habe und das fand ich sehr spannend, weil man bekommt diese sehr gute Ausbildung, man lernt vieles und dann sieht man, „okay, ja also vielleicht Fernsehjournalismus macht mir besonders Spaß und das könnte ich ja besser machen“. Und im Studium haben wir die sogenannten Lehrredaktion und in der Lehrredaktion haben wir auch Dienste. Also wir haben die Unilehrredaktion, indem wir Schichten in TV oder eher im Radio haben und deswegen müssen wir also eine bestimmte

I: Ein bestimmtes Medium?

L: Eine bestimmte Anzahl von Credit Points machen und deswegen bekommen wir auch diese Erfahrung. Wir sammeln die Erfahrung in diesen bestimmten Schwerpunkten und danach konnte man selbst entscheiden, was für ein Studium er oder sie machen möchte.

I: Und wie sieht das konkret aus? D.h. zum Beispiel Credit Points im Fernsehjournalismus: Muss man dann recherchieren?

L: Genau, also es würde so laufen, dass man bekommt die Schicht, man muss für eine Geschichte recherchieren. Ein Protagonist oder eine Protagonistin und auch einen Experten oder eine Expertin suchen und dann, wenn man diese Personen hat und kontaktiert hat und alles gut läuft, dann also steht einem Drehtag und da, mit der ganzen Technik und Kameras und alles filmen wir, also was wir filmen wollen und dann schneiden wir den ganzen Beitrag und dann wird es zu einer Sendung.

I: Also alles in echt, echte Personen kontaktieren und aufnehmen?

L: Ja, ja, genau.

I: Nicht übungsmäßig sondern

L: Nee und eigentlich

I: Sehr spannend.

L: Also wir haben KURT, das ist quasi die journalistische Arbeit von der Uni und mit KURT haben wir auch, also wir strahlen alle unsere Sendungen bei NRWision aus. NRWision ist ein Sender, also es ist ein kleiner Sender aber ja, da strahlen wir aus. Also es ist alle sehr

I: Da kann jeder nachschauen?

L: Genau und ich bin auch online abrufbar und alles.

I: Schaue ich mal danach mir an. Ja also viel Praktisches, wie ich sehe. Aber musst du auch vielleicht lesen?

L: Ja genau, also

I: Gibt es theoretische Zeitschriften, Bücher, Monografien?

L: Wie gesagt, es ist auch nicht so trocken das Studium. Da kann ich auch viel praxisnahe Erfahrung sammeln, aber es gibt auch, ja andere Veranstaltungen an der Uni, die ein bisschen trockener sind. Bisher musste ich nur ein Buch lesen, heißt Einführung in die Journalistik. Es war auch sehr spannend, das war für die Uni. Ich habe auch viel gelernt, aber tatsächlich muss ich nicht so viel lesen, wie andere Studien, ja genau

I: Wie gefällt, also gefällt sowieso, hast du ja, sprichst so begeistert vom Studium. Hast du auch Fächer oder Themenbereiche, die dir nicht so gefallen? Oder schwerfallen?

L: Ja, tatsächlich nicht. Also es gibt einige Fächer, die ein bisschen trockener sind, aber die sind sowieso spannend. Also es gibt eine Veranstaltung, die Medienrecht heißt, und da lernen wir über, ja das Recht in Medien.

I: Klar.

L: Das finde ich voll spannend, aber das Thema ist sehr trocken, weil, ja wie gesagt

I: Paragraphen, Datenschutz, ne?

L: Genau, genau. Und ja es gibt auch andere Veranstaltungen, andere Vorlesungen, die auch ein bisschen trocken sind, aber man lernt vieles und das ist die Hauptsache, würde ich sagen, ja.

I: Du hast schon vor einem Vorpraktikum gesprochen: Gibt es aber auch während des Studiums Pflichtpraktika?

L: Genau, ja, und zwar bis zum fünften Semester müssen wir auch ein anderes Praktikum machen, und ja das

I: In welchem Umfang, weißt du das?

L: Ja von sechs Wochen auch bis drei Monate oder so. Das ist das Gute im Studium und auch von der Universität, dass, ja wir sind gefördert, also diese ganzen Praktika zu absolvieren, weil so können wir die praktische Erfahrung sammeln und es ist gute Übung für, ja das echte Leben.

I: Ja, genau. Hast du schon bereits irgendwelche Prüfungsleistungen absolviert? Gab es schon Prüfungen, Klausuren? Ich weiß gar nicht, was gibt es im Fach?

L: Ja genau, wir hatten schon Klausuren geschrieben. Ja, meine Noten sind auch gut. Es fällt mir ein bisschen schwieriger, weil ich in, ja eine internationale Studentin bin, d.h. dass ich, wenn ich was schreiben musste und also die Grammatik bei mir ist auch nicht so perfekt als bei anderen Studierenden. Ich lerne ganz viel, also ich weiß, dass ich mehr lernen muss, aber es lohnt sich auf jeden Fall und ich bin sehr zufrieden mit meinen Noten. Also eigentlich bin ich eine Perfektionistin und in der Schule hatte ich sehr gute Noten, was mir jetzt ein bisschen schwerfällt, weil diese Noten sind auch nicht so gut. Aber ich habe gelernt, dass eine Note nicht definiert, was für eine Journalistin ich, ja bekomme, also ich werde, sondern, also was ich leisten kann. Und das merke ich, also ich lerne ganz viel und das ist das Wichtigste für mich.

I: Und wie gehst du damit um, wenn du z.B. weißt, okay ich, die Grammatik muss nochmal vielleicht von jemandem, ein Artikel, was du geschrieben hast, nachgelesen werden, wie, kommst du da leicht an die Hilfe, an die Unterstützung?

L: Genau, also das Gute ist, dass ich sehr viele Freunde habe und Freundinnen und die helfen mir ganz gern, die sind sehr hilfsbereit und ich kann sie gerne jederzeit ansprechen und sie sagen, ob sie mir helfen können.

I: Sind sie auch Kommilitoninnen aus dem Fach?

L: Teilweise, ja.

I: Okay.

L: Ich habe aber auch andere Leute, die ich kennengelernt habe. Ich bin mit denen sehr gut befreundet und die helfen mir auch z.B. letztes Semester musste ich eine Hausarbeit schreiben. Das hatte ich noch nie gemacht, das war das erste Mal, was mir sehr, sehr schwer fiel, aber das habe ich geschafft, also ich habe das Ganze geschrieben und dann hat eine Freundin von mir, die in Köln wohnt, das Korrekturlesen gemacht und ich habe eine Eins bekommen.

I: Glückwunsch!

L: Ja danke, ja also das war echt gut und ich lerne auch, also wenn mir jemand ein, also Feedback von das, was ich schreibe gibt, dann lerne ich auch was. Auch als ich mein Praktikum gemacht habe, also die Chefredakteurinnen haben mir auch Feedback gegeben und dann konnte ich im Dokument sehen, was ich falsch gemacht habe und dann konnte ich beim nächsten Mal besser machen. Das hat mir auch geholfen.

I: Ja, ja jetzt hast du gesagt, du bist internationale Studierende, klar. Gibt es noch mehrere internationale Studierende im Fach Journalistik oder eher weniger?

L: Leider nicht, also ich bin tatsächlich die, nee es gibt, ich denke wir sind zwei insgesamt nicht im Fach, also im Studiengang, sondern im Institut. Also da sind wir mehr und also im Institut sind wir nur zwei, denke ich, internationale Studierende.

I: Institut heißt, es ist nur Journalistik oder?

L: Nee, Journalistik, Wissenschaftsjournalismus, wirtschaftspolitischer Journalismus, also alle

I: Da nur zwei?

L: Nur zwei, genau.

I: Okay.

L: Ja, jetzt ist ein bisschen schwierig. Aber ich gehe davon aus, dass internationale Studierende oder keine Ahnung, die interessieren sich nicht so sehr für Journalismus, weil es

I: Und Politik.

L: Ja und Politikwissenschaft, genau, ich bin eine komplizierte Person (unv.), also es ist nur meiner Meinung nach, aber wenn ich nicht so kompliziert wäre, würde ich auch mich für andere Fächer bewerben. Es gibt auch anderes sehr tolle Fächer an der Uni und da sehe ich auch andere internationale Studierende, genau. Aber ja wir sind nur zu zweit, denke ich, aber ich bin mir nicht sicher, weil wie gesagt, es war alles online und deswegen kenne ich die nicht also alle Studierenden im Institut und in meinem Studiengang bin ich, ja ich denke, die einzige, die richtig, also ursprünglich aus einem anderen Land kommt.

I: Ja und konntest du schon in diesem digitalen Jahr auch irgendwie mit deutschen Kommiliton:innen zusammenarbeiten? Gab es Gruppenarbeit oder Partnerarbeit?

L: Genau ja, ich hatte, ja, bisher habe ich viele Gruppenarbeit gemacht.

I: Klappt es gut?

L: Es klappt sehr gut. Was ich denn mal, also am Anfang hatte ich ein bisschen Angst, dass wegen der Sprache, ja es nicht so einfach wäre, aber danach habe ich gemerkt, dass alle diese Personen, also die verstehen das, die sehen, was gut ist, was wichtig ist, wenn man eine andere Sprache lernt und ja sie sagen so wie: „Ach, du bist so stark, dass du hierher alleine gezogen bist, dass du die Sprache gelernt hast und dass du mit uns im Studium bist", weil die wissen ja, dass das ist eine Herausforderung, also ich konnte auch Journalistik in meinem Heimatland studieren oder auch in den USA, weil ich auch Englisch spreche, aber ist ein bisschen ja, es fällt mir ein bisschen schwer, aber auf jeden Fall weiß ich, dass es sich lohnt und die verstehen das gut. Die haben viel Geduld und wenn ich was falsch sage oder wenn ich einen Fehler mache, dann wissen sie Bescheid, also sie lachen mich nicht an und ja das ist sehr schön, die sind sehr offen und sehr hilfsbereit.

I: Und gibt es Unterstützung von der Fachschaft oder vom International Office oder von weiteren Organisationen?

L: Ja genau, also da es alles digital war, ist es auch schwierig eine persönliche Beziehung zu denen zu haben, aber ich bekomme viele E-Mails von dem Referat Internationales und auch von der Fachschaft, in dem sie meinen, dass sie viele Veranstaltungen anbieten, am meisten via Zoom, weil wie gesagt, in der Pandemie musste es so sein, aber die sind sehr hilfsbereit. Also ich hatte bisher noch nie, ja eine persönliche Beziehung oder einen persönlichen Kontakt zu allen diesen Personen, aber ich weiß, dass sie hilfsbereit sind und wenn ich was bräuchte, dann wären sie da.

I: Ja, alles klar. Ja super, vielen Dank für deine Erfahrung, dass du die mit uns geteilt hast. Hast du schon konkrete Vorstellung, was du nach dem Bachelor machst? Oder ist es noch zu früh?

L: Ich würde sagen, dass es noch zu früh ist, aber ich weiß, dass ich, wie gesagt, ich liebe es zu schreiben, also ich könnte mir vorstellen in der Redaktion zu arbeiten oder als freie Journalistin oder sogar als, in der internationalen Politik zu arbeiten. Nicht als Politikerin, sondern keine Ahnung, also in den Vereinten Nationen oder so in der Art, aber ich bin mir noch nicht sicher, weil, wie gesagt, also ich hatte diese Seminar und Fernsehjournalismus hat mir besonders Spaß gemacht, also deswegen weiß ich nicht.

I: Weiterbildendes Studium, Master?

L: Ja auch, auf jeden Fall. Ich weiß nicht, ob ich es in Dortmund machen würde, weil ich will nochmal ins Ausland gehen, also ein bisschen weiter weg, aber

I: Noch eine fremde Sprache lernen.

L: Ja genau. Aber auf jeden Fall kann ich mir vorstellen, ein Masterstudium zu absolvieren.

I: Ja, sehr spannend, wie gesagt. Da sind wir schon am Ende, fast am Ende unserer Folge. Hast du vielleicht zum Schluss noch irgendwelche Tipps, die deinen Nachfolgern und Nachfolgerinnen helfen könnten?

L: Ja, also es gibt vieles, aber ich kann Einiges sagen, und zwar nimm dir die Zeit, also egal ob es viel Zeit ist, um die Sprache zu lernen, ob es zu kompliziert ist. Dann ja, mach dir keinen Kopf darüber, also mach dir keine Sorgen, alles wird gut und, weil ich habe zu spät gelernt, dass es ja keine Eile gibt und jeder macht sein Ding, also jeder läuft in seinem eigenen Tempo, sozusagen. Aber auf jeden Fall würde ich sagen, dass es sich lohnt und dass es wird alles besser. Ich weiß, dass wenn man, also aus dem Ausland kommt, ist es ein bisschen schwierig, wenn man niemanden kennt oder die Sprache nicht kann, aber es wird auf jeden Fall alles besser und man muss nur durchziehen.

I: Ja, genau, das sagt Liz, die das eben durchgezogen hat und wie wir sehen, erfolgreich ist. Ja, vielen Dank. Dann weiterhin alles Gute und das ist alles sich zum, ja Besten wendet jetzt auch mit der Präsenz. Danke, dass du dabei warst.

L: Danke dir, Irina.

I: Tschüss.

L: Tschüss.