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Folge 16 - Carlos

Herkunftsland und Erstsprache: El SalvadorSpanisch

Studium in Deutschland: Bachelorstudium Maschinenbau6 Semester — Technische Hochschule Mittelhessen

Publikationsdatum: Sep 30, 2022Aufnahmedatum: Oct 04, 2021

Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:

Transkript:

I: Ja, wunderschönen guten Morgen zusammen. Heute wird es technisch. Wir haben heute zu Gast Carlos Flores Guardado. Er kommt aus El Salvador und studiert an der Technischen Hochschule Mittelhessen das Fach Maschinenbau auf Bachelor. Hallo Carlos.

C: Hallo, guten Tag Irina.

I: Na wie geht´s dir?

C: Es geht mir sehr gut, danke. Und wie geht es dir?

I: Ja auch gut, danke. Also noch vorlesungsfreie Zeit, ne? Bald geht´s los.

C: Ja nächste Woche fängt das an.

I: Okay, dann bist du mittlerweile im?

C: Im sechsten Semester.

I: Also im sechsten Semester, also schon fast am Ende deines Bachelorstudiums.

C: Genau.

I: Kann man so sagen?

C: Ja genau, fast am Ende.

I: Okay, dann kannst du ja uns sicherlich locker fünf Schlüsselworte aus deinem Bereich nennen. Was macht dein Studium aus?

C: Ja, fünf Schlüsselworte. Ich habe Motoren, Thermodynamik, Lagerung auch sehr wichtig, Energie und Materialien.

I: Okay, da bin ich gespannt, was du noch so alles erzählst, wie dein Studienfach aufgebaut ist. Aber erst werfen wir einen Blick zurück, wie alles angefangen hat. Warum studierst du in Deutschland? Wie bist du auf dieses Studium, aufs Ausland gekommen?

C: Ja, also ich habe in 2015 angefangen, Deutsch zu lernen in Deutschkursen, an einer deutschen Schule, in meinem Heimatland El Salvador und ich habe angefangen nur zum Spaß, also ich wollte eine andere Sprache lernen, habe mich für Deutsch entschieden. Dann habe ich mehr über Deutschland recherchiert und ich habe das Land sehr interessant gefunden, auch das Studium. Ja, ich habe mich noch weiter im Internet informiert, wie das ganze Verfahren für ein Studium in Deutschland ist. Und ja, ich habe entdeckt, dass man Studienkolleg machen musste oder auch ein Jahr Universität oder ein Jahr Studium im Heimatland machen muss oder machen kann.

I: Du hast praktisch geguckt, ob dein Abitur ausreicht?

C: Ja genau, ich habe geguckt, ob mein Abitur ausreicht und reichte nicht aus.

I: Okay.

C: Deswegen musste ich Studienkolleg besuchen, ja.

I: Und wo hast du das gemacht?

C: In Mettingen, ist ein kleines Dorf in der Nähe von Osnabrück. In NRW liegt das, aber jetzt genau an der Grenze zwischen NRW und Niedersachsen, ja.

I: Wir hatten schon jemanden, der da auch ein Studienkolleg gemacht hat.

C: Wirklich?

I: Ja. Vielleicht hörst du später die Folgen. Ich weiß jetzt nicht, wer das war.

C: Ja, kann sein, also

I: Und kennst du die Person vielleicht, die Welt ist klein.

C: Ja, kann sein.

I: Ja und das hast du alles über das Internet gefunden?

C: Ja, alles über Internet gefunden, also ich finde dieses Studienkolleg ganz interessant, weil ist ein brasilianisches Studienkolleg, also wie kann ich das erklären? Also Brasilianer und Lateinamerikaner haben so Vorrang sozusagen, also

I: Die Mehrheit wahrscheinlich.

C: Die Mehrheit wahrscheinlich, genau. Also wenn man direkt aus Lateinamerika nach Deutschland kommt, muss man keine Aufnahmeprüfung machen.

I: Ah, okay.

C: Man kann direkt anfangen, aber wenn man in Deutschland ist und schon gleich Deutschkurse hier in Deutschland besucht hat, dann muss man Aufnahmeprüfung machen. Aber ja, also für Lateinamerikaner und Brasilianer ist das ein bisschen leichter sozusagen.

I: Also du hast keine Aufnahmeprüfung gemacht?

C: Nee, da habe ich keine Aufnahmeprüfung gemacht, genau.

I: Und dann ein Jahr?

C: Ein Jahr Stundenkolleg genau und dann musste ich mich für eine Hochschule im Studium hier in Deutschland bewerben per uni-assist und ja, also da musste ich mir Unterlagen

I: Ja klar, was man so alles braucht. Aber hast du dich dann nur für... also wie kommst du jetzt auf Hessen?

C: Auf Hessen, ja also ich habe im Sommersemester mein Studienkolleg angefangen und hier in Deutschland nicht viele Hochschule fangen im Sommersemester, Hochschulen und Universitäten fangen im Sommersemester an. Und ich wollte direkt anfangen, ich wollte nicht ein Semester warten bis Wintersemester. Und ich habe recherchiert und die THM fängt im Sommer und Winter an, zumindest Maschinenbau. Und ich habe gesagt: „Gut und jetzt gucke ich Studienprogramm". Und das Studienprogramm hat mir sehr gefallen, also es hat alles so in die Richtung, die ich mag. Beispiel erneuerbare Energien, Motoren, Flugzeuge und ich habe gedacht: „Passt perfekt, fängt im Sommersemester an und die Fächer sehen super interessant aus, dann bewerbe ich mich".

I: Und war das die einzige Hochschule, wo du dich beworben hast?

C: Nee, ich habe mich auch bei der TU Berlin beworben.

I: Aber dann für das Wintersemester.

C: Für das Wintersemester, genau, und in Freiberg, das liegt in Sachsen, denke ich.

I: Freiberg, okay.

C: Freiberg, genau.

I: Und dann praktisch hier eine Zusage bekommen.

C: Ja, ja genau, Zusage vom Freiberg und THM bekommen und ich dachte: „Ich gehe zu THM, ist in der Nähe von Frankfurt, Frankfurt mag ich.

I: Großstadt.

C: Ja, genau und das Studienprogramm gefällt mir“ und ja, jetzt bin ich hier fast am Ende.

I: Und hat die Studienkollegzeit, was du da so alles gelernt hast, Strategien oder auch Kenntnisse: War das ausreichend für das Studium?

C: Ja ich denke, also ich habe ein Jahr in meinem Heimatland studiert in (unv.) Maschinenbaustudium. Da habe ich viele Grundlagen gelernt, Mathematik und Physik und das hat mir sehr geholfen, nicht nur im Studienkolleg, sondern auch am Anfang des Studiums an der Hochschule. Und das Studienkolleg, denke ich, das hilft, um sich in Deutschland zu gewöhnen sozusagen, um das Leben in Deutschland zu kennen. Auch an das System also, hier schreibt man eine Klausur am Ende des Semesters, nur eine Klausur und z.B. in meinem Heimatland wir haben drei Prüfungen in jedem Fach pro Semester. Also man kann gucken: „Okay, die erste Prüfung war nicht so gut, dann ich muss mehr Mühe für die zweite geben, aber hier ist nur ein am Ende.

I: Gut zu diesem Vergleich kommen wir vielleicht noch. Du wusstest schon, wo dran du bist, ne? Aber wie bist du überhaupt auf das Fach Maschinenbau gekommen? Hattest du schon immer einen Wunsch oder?

C: Ja, ja, also ich als ich 10 oder 11 Jahre war, weil ich mit meinem Vater in einer Flugzeugausstellung in meinem Heimatland und da kann man im Innenraum, Cockpit und Triebwerke der Flugzeuge gucken und also ich erinnere mich, ich habe ein Triebwerk geguckt und ich frage mich: „Warum ist das so? Es sieht so kompliziert aus, wer hat so was gemacht?" Und ich habe meinen Vater gefragt: „Hey, wer macht so was, so kompliziert. Wie funktioniert das?" Und mein Vater hat gesagt: „Keine Ahnung, frag mal einen Maschinenbauer, die machen das". Und ich habe gedacht: „Maschinenbauer, das klingt so interessant, also Maschinen zu bauen". Damals wollte ich Forscher sein, wie so Nagion (?) Discovery Channel-Forscher, aber dann habe ich gesagt: „Nee, dann Maschinenbau". Also dieses Interesse an Maschinenbauer kommt von Jahren her.

I: Aus der Kindheit.

C: Ja, genau.

I: Also praktisch du erfüllst deinen Traum.

C: Ja, ja, praktisch schon, ja.

I: Sehr schön. Ja und du hast gesagt, du hast schon ein Jahr in deinem Heimatland studiert und dann bist du ja nach Hessen gekommen und ja, hast das Studium angefangen. Merkst du, gibt es große Unterschiede oder gibt es die überhaupt?

C: Ja, es gibt Unterschiede z.B. in meinem Heimatland ist das Studium am Anfang fast nur an Theorie orientiert. Und hier in Deutschland an der THM mussten wir fast am Anfang oder ja im zweiten, dritten Semester schon Projekte machen, nicht kleine Projekte, sondern ein bisschen groß, große Projekte und das ist der große Unterschied. Bei uns in El Salvador kommen die Projekte erst am Ende des Studiums oder kommen überhaupt nicht, deswegen hatte ich nicht am Anfang diese Erfahrung mit Projekten.

I: Ja, also ist sehr praktisch orientiert das Studium hier, meinst du?

C: Ja, ich denke mehr als in El Salvador ist, auf jeden Fall, ja.

I: Hast du vielleicht so ein Beispiel für so ein Projekt?

C: Ja, ja, also im zweiten Semester mussten wir einen Roboter konzipieren. Ein Roboter, der Treppen steigen kann, selbst fahren kann, also autonom und das war sehr interessant.

I: Also jetzt für mich: Nur konzipieren oder auch wirklich bauen?

C: Nee, bauen noch nicht.

I: Okay, aber spannend.

C: Nur konzipieren ja, aber auch war interessant, weil man konnte alle Kenntnisse von dem Fach Maschinenelemente anwenden und mit anderen Kollegen reden, planen, war super gut. Ist schwierig für mich am Anfang, weil ich noch nicht die Erfahrung mit Projekten hatte, aber ich finde es gut, sehr interessant und hilfreich auch.

I: Ja und du hast jetzt schon einige Schwerpunkte genannt. Was sind so die Teilbereiche des Studiums? Woraus besteht das Fach?

C: Also an der THM in Friedberg, ich bin im Campus Friedberg, gibt es vier Schwerpunkte. Einmal Materialien und Fertigungstechnologie, Energie und Antriebstechnik, das ist mein Schwerpunkt, Maschinensysteme und Konstruktion und Mobilität und Leichtbau. Also Mobilität und Leichtbau ist wie an Fahrzeuge orientiert. Maschinensysteme und Konstruktionen genau Maschinenelemente oder Maschinenteile entwickeln, konzipieren. Energie und Antriebstechnik, das ist mein Schwerpunkt, ist sehr an Thermodynamik orientiert, also thermodynamische Prozesse von Verbrennungsmotoren oder Art Triebwerke auch Kraftwerke und Materialien ist ja Forschung von Materialien, das ist auch sehr wichtig in Maschinenbau.

I: Du sagst, das ist dein Schwerpunkt. Konntest du das frei aussuchen oder muss man aus diesen vier einen aussuchen oder wie ist es?

C: Ja genau. Man hat drei Semester, um zu wählen. Und dann im vierten Semester fängt das an, also mit dem Schwerpunkt, aber man muss nur einen Schwerpunkt wählen, genau.

I: Und sind dann mehr Veranstaltungen in diesem Schwerpunkt?

C: Ja, ja, es gibt viele Veranstaltungen, also pro Semester sechs Veranstaltungen.

I: Im Schwerpunkt?

C: Im Schwerpunkt, genau.

I: Plus aus den anderen drei?

C: Aus den anderen drei eins vielleicht.

I: Okay.

C: Also man guckt immer ein bisschen von den anderen auch, aber nicht so viel, ja.

I: Also wenn du da so summierst, ist das ein Vollzeitstudium, ne? Also du hast tatsächlich jeden Tag viel zu tun.

C: Ja, genau, genau.

I: Okay. Bleib da noch ein bisschen Freizeit?

C: Am Wochenende, manchmal.

I: Okay.

C: Am Sonntag, ja.

I: Ja und gibt es noch... Das ist dann dein Lieblingsbereich auch, ne?

C: Ja, genau.

I: Und gibt es noch Bereiche, die dir schwerfallen?

C: Ja z.B. Maschinensysteme und Konstruktion mit CAD und Maschinenelemente.

I: Ist das dann ein bisschen programmieren oder?

C: Ja, ist mehr CAD-Programme benutzen, also technisches Zeichnen, aber CAL - Computer-Assisted Design, ja. Die ist ein bisschen schwierig für mich noch. Ich muss noch üben, weil das auch ein bisschen wichtig ist, aber ja, bei mir ist Thermodynamik besser, mein Lieblingsfach auch, mein Bereich und ist gut.

I: Ja, okay, du hast gesagt, Projekte, dann gibt es Klausuren oder eine Klausur, was gibt es noch? Musst du viel lesen oder schreiben?

C: Mehr Berechnungen vielleicht, Übungsaufgaben.

I: Übungen?

C: Übungen. Es gibt auch, Scheiben muss man auch, Laborberichte z.B.

I: Wie oft?

C: Vielleicht, also ich hatte bis jetzt drei Laborveranstaltungen, also auch

I: Also in jeder Veranstaltung einen Bericht.

C: Einen Bericht oder mehr vielleicht. Letztes Semester hatte ich Maschinenbau-Labor und da gab es sechs Versuche und pro Versuch musste man einen Bericht schreiben.

I: Und wie ist es so? Schreiben in der Fremdsprache?

C: Also am Anfang kann das ein bisschen schwierig sein, weil man noch nicht die ganzen Fachbegriffe kennt. Aber ja mit ein bisschen Hilfe von Translatern und Wörterbüchern kann man auch schaffen, ja. Und dann lernt man die Begriffe einfach und es hilft auch, ja.

I: Gibt es auch Unterstützung von den Kommilitonen und Kommilitoninnen? Arbeitest du in Gruppen oder eher allein?

C: Ja, genau, also die Berichte sind Gruppenarbeit oder Partnerarbeit und da helfen auch die Kommilitonen gerne immer, wenn ich etwas nicht weiß und frage, dann helfen immer gerne meine Kommilitonen, ja.

I: Wie war das, war das ja, wie bist du auf dich zugegangen? War das einfach, Kommiliton:innen kennenzulernen?

C: Ja, also am Anfang fast alle meine Freunde im Freundeskreis waren ausländische Studenten, weil wir zusammen im Buddy-Programm waren, aber dann da kamen auch andere deutsche Kommilitonen rein in unsere Gruppe und sie sind auch sehr nett, sehr freundlich und ja ich würde sagen man lernt neue Freunde und neue Kommilitonen sehr schnell kennen.

I: Was war das noch für ein Programm. Buddy-Programm Programm hast du gesagt?

C: Buddy-Programm, genau.

I: Und was ist das?

C: Also ich ein Programm für neue internationale Studenten, die noch keine Erfahrung in Deutschland haben oder erst neu in Deutschland sind.

I: Also das war jetzt an der THM?

C: An der THM, genau und in Buddy-Programm wird man so zugeteilt in Oldie, das ist ein Student mit Erfahrung und Ersti oder Newcomer. Es werden so Buddy-Partners gemacht. Ein Oldie mit einem Ersti und der Oldie hilft der Ersti.

I: Schön und gibt es auch eine Fachschaft, die einen unterstützt?

C: Ja.

I: Oder so eine Studierendenvertretung?

C: Ja, es gibt Fachschaft. Jeder Fachbereich hat eine Fachschaft und die helfen auch gerne, z.B. beim Studium auch, fachliche Fragen oder auch vorschlagen, aber es gibt auch International Office, wie gesagt, Buddy-Programm ist Teil des International Office, die helfen auch gerne internationalen Studenten nicht nur am Anfang, sondern auch im ganzen Studium, z.B. wenn man eine Wohnung suchen möchte oder Probleme mit Aufenthalt hat oder auch Krankenversicherung, also International Office kann in allen diesen Bereichen den internationalen Studenten helfen.

I: Hast du da auch eine Unterstützung bekommen?

C: Ja, am Anfang. Die haben mir sehr geholfen mehr in Richtung Wohnungssuche. Es war ein bisschen kompliziert am Anfang, Da habe ich eine E-Mail geschrieben und viele Vorschläge bekommen und ja, die helfen auch, wie gesagt, sowas wie Aufenthaltserlaubnis, Aufenthalt.

I: Sind das dann auch Studierende oder sind das dann feste Mitarbeiter:innen.

C: Beides. Es gibt feste Mitarbeiter, die mehr die Beratung, die professionelle Beratung machen und es gibt auch studentische Aushilfen. Jetzt bin ich auch studentische Aushilfe im International Office.

I: Aha, du auch?

C: Ja, ich auch.

I: Okay, dann sind wir an der Quelle.

C: Ja, ja, genau. Und ja, ich helfe z.B. den neuen Studenten, wenn sie Probleme am Anfang haben, wie gesagt in Richtung Wohnung, Krankenversicherung oder auch Sprache, ich helfe auch, wenn sie Probleme mit den Online-Diensten der Hochschule haben, wenn sie ein bisschen Orientierung brauchen. Und was noch machen wir? Wir machen auch Buddy- Programm-Veranstaltungen, die studentischen Aushilfen planen das manchmal. Und super, weil die Veranstaltungen machen viel Spaß und helfen viel, z.B. Veranstaltungen, wir planen Veranstaltungen, wie befinde ich einen Studentenjob, und wie läuft ein Bewerbungsgespräch, wie kann ich eine schriftliche Bewerbung vorbereiten für einen Job. Das machen wir, studentische Aushilfen. Ja, wir kennen auch andere Tipps wie z.B. wo kann ich günstig kaufen oder wo ist schön zu fahren mit dem Semesterticket.

I: Also Hilfe für alles.

C: Ja, ja, genau.

I: Und wie bist du auf diese Tätigkeit gekommen? Wurdest du gefragt oder hast du dich beworben, wie entstand der Wunsch da, tätig zu sein?

C: Ich habe mich beworben, also am Anfang, wie gesagt, ich habe Unterstützung von dem International Office bekommen und ich glaube deshalb, dass die Arbeit super, ich arbeite mit anderen internationalen Studenten, ich kann Englisch sprechen, Deutsch sprechen und die Arbeit ist direkt an der Hochschule, ich muss nicht irgendwo anders fahren und ich habe mich beworben.

I: Und dann hast du die

C: Genau, habe ich die Stelle bekommen.

I: Stelle bekommen. Ja, sehr schön. Sehr schön, Ja, hast du schon ein konkretes Berufsziel vor Augen? Was ist nach dem Bachelor?

C: Konkretes Berufsziel? Ja, also ich bin flexibel, aber ich möchte in Richtung Flugzeuge, Triebwerke oder auch Motorenentwicklung z.B. Hybrid-Motoren oder elektrische Motoren. Aber wie gesagt, ich bin flexibel. Ich interessiere mich auch für erneuerbare Energien und ja, mal gucken, was kommt.

I: Wahrscheinlich Flugzeuge und erneuerbare Energien sind noch in der nächsten Zukunft nicht zu vereinbaren, oder?

C: Ja genau.

I: Aber vielleicht Autos, ne?

C: Ja.

I: Und Masterstudium? Schließt du das aus oder eher nicht?

C: Also ich möchte wirklich direkt nach dem Bachelor arbeiten.

I: Arbeiten.

C: Arbeiten, um mehr Erfahrung zu sammeln und die Kenntnisse anzuwenden und dann kann ich entscheiden, ob ich wirklich ein Master will, ob ich eine Richtung finde, indem ich mich spezialisieren oder mehr Kenntnisse bekommen kann, aber ja, arbeiten am Anfang und dann kann ich entscheiden, ob ich einen Master brauche oder ich lieber so lasse.

I: Man kann ja dann auch berufsbegleitend eventuell was machen, ne?

C: Genau, genau, ja.

I: Ja und wo kann man noch tätig werden, wenn man Maschinenbau-Bachelor in der Tasche hat?

C: Ja, in der Industrie auf jeden Fall, Forschung und Entwicklung auch, jetzt in Richtung elektrische Motoren oder erneuerbare Energie gibt es auch viel zu tun, denke ich. Und auch in der Pädagogik, wenn man Professor an einer Hochschule sein möchte.

I: Also meinst du weiter dann Karriere an in der Forschung oder in der Wissenschaft.

C: Genau, genau.

I: Ich hätte noch eine letzte ja Frage oder hast du vielleicht noch nützliche Tipps für deine Nachfolger, die jetzt auch Maschinenbau studieren möchten oder vielleicht auch an der THM studieren möchten?

C: Ja, ja, ich habe auch ein paar Tipps, interessante Tipps, sage ich. Also ich empfehle jeden Tag ein bisschen zu lernen, weil im zumindest im Maschinenbau gibt es viel Inhalt auch am Anfang des Studiums, die ganzen Grundlagen kann viel Inhalt sein. Auch wenn man ausländischer Student ist. Also ich empfehle jeden Tag zumindest ein bisschen zu lernen, damit man nicht alles am Ende in der Nähe von der Klausur lernen muss. Ich empfehle auch, Vorlesungen und Labore nicht zu verpassen. Das ist auch wichtig, weil man bekommt viele Tipps und viele wichtige Informationen in Vorlesungen. Ich empfehle auch keine Angst Fragen zu stellen, alle helfen gerne, die Professoren, die Kommilitonen. Lerngruppe bilden ist auch hilfreich. Wenn man in Gruppen lernt, kann man Deutsch sprechen und die Deutschfähigkeiten verbessern und auch das Studium verbessern auch. Ich empfehle aktiv zu sein, z.B. in Buddy-Programm oder Veranstaltungen vom AStA, Das hilft auch und das macht schon viel Spaß. Und ja, ich denke, das sind meine Tipps.

I: Ja, ja, danke dir. Mir ist gerade eingefallen oder aufgefallen, dass ich noch eine Frage vergessen habe. Du hast gesagt, Vorlesungen und an den Laboren sich beteiligen. Also klar, das Studium ist praxisorientiert und es gibt wahrscheinlich Laborpraktika, auch nicht wenig, aber gibt es auch ein Pflichtpraktikum z.B. in einem Unternehmen?

C: Ja, ja, man, im Maschinenbaustudium hier an der THM in Friedberg muss man zweimal Praktikum machen. Einmal am Anfang des Studiums eine zehnwöchige, ein Zehn-Wochen-Grundpraktikum. Das kann man hier in Deutschland durchführen oder im Ausland auch. Ich habe z.B. im Ausland durchgeführt, in meinem Heimatland. Und am Ende des Studiums eine berufspraktische Phase, das ist eine Praktikum, ein Praktikum auch, aber länger und ist Pflicht. Man kann auch dieses Praktikum hier in Deutschland durchführen oder auch im Ausland, aber ja.

I: Muss man selbst sich drum kümmern, wo und wie und wann?

C: Ja, genau, man muss eine Praktikumsstelle suchen, selbst. Fachbereich kann nur helfen vielleicht ein wenig.

I: Ein wenig. Firmen nennen.

C: Ja, Firmen nennen, aber die Bewerbung macht man allein, ja.

I: Du musst das doch machen, ne, das letzte Praktikum?

C: Das letzte Praktikum muss ich noch machen, genau.

I: Ja, jetzt haben wir so ein Schwenker zurückgemacht. Ich wünsche dir viel Erfolg weiterhin bei deinem Studium. Vielen lieben Dank. Und Tipps waren, ne, Mut, Fragen, in kleinen Häppchen lernen und ja.

C: Genau.

I: Genau, weitermachen. Alles klar, vielen Dank, Carlos.

C: Danke.

I: Mach´s gut.

C: Bis dann.