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Folge 31 - Andini

Herkunftsland und Erstsprache: IndonesienIndonesisch

Studium in Deutschland: Masterstudium Diversität-Forschung-Soziale Arbeit2 Semester — Universität Kassel

Publikationsdatum: Jan 27, 2023Aufnahmedatum: Dec 21, 2021

Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:

Transkript:

I: Hallo zusammen und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge. Heute bei mir zu Gast ist eine internationale Studentin aus Indonesien. Ihr Name ist Andini Hasanah. Sie studiert hier an der Universität Kassel die Fächerkombination oder das Fach Diversität, Forschung und soziale Arbeit. Sie ist im zweiten Semester ihres Masterstudiums. Und das Bachelorstudium hat sie auch in Deutschland abgeschlossen, und zwar an der Universität Göttingen und dazu erzählt sie uns gleich einiges. Hallo Andi, herzlich willkommen!

A: Hallo Irina, Danke für die Einladung.

I: Na, wie geht's dir?

A: Mir geht's gut. Ich ja, sitze hier im Büro und freue mich auf das Gespräch.

I: Schön, dass du dabei bist. Ja, bevor wir über dein Studium, dein Fach und deinen Weg sprechen, würdest du dein Fach oder die Fächerkombination mit fünf Schlüsselworten beschreiben. Was studierst du?

A: Sehr gerne. Die fünf Schlüsselwörter sind Englisch, empirisch, interkulturell, Diskussion und Papers.

I: Okay, danke dir. Vielleicht gleich eine Frage: Warum an erster Stelle Englisch? Ist das ein englischsprachiges Fach?

A: Nee, das ist kein englischsprachiges Fach, aber wir haben einige Seminare auf Englisch und ich weiß, dass nicht alle Masterstudiengänge in Deutschland auf Englisch sind.

I: Also es ist bilingual.

A: Genau, das ist bilingual, ja.

I: Aber da musstest sicherlich irgendwann mal auch für dein Studium Deutsch nachweisen, oder?

A: Ja, also für meinen Bachelor musste ich dann Deutsch nachweisen.

I: Für dein Bachelorstudium, genau. Und da sind wir schon dabei oder ich bin schon dabei praktisch nachzufragen: Wie bist du überhaupt nach Deutschland gekommen oder wie bist du auf die Idee gekommen, in Deutschland studieren zu, zu wollen?

A: Als ich in der Schule war, ich weiß nicht mehr genau, in welcher Klasse war ich, aber ich wusste schon, dass ich nicht in Indonesien, nicht in meinem Heimatland mein Studium abschließen möchte, sondern auch irgendwas anders sehen wollte, also neue Kultur, neue Umgebung und einfach weit weg von zu Hause. Und in der Schule hatten wir auch Deutschsprachkurs und da bin ich auch ja, in-in in dem Kurs gewesen und dann hat der Sprachkurs quasi mein Interesse an einem Studium in Deutschland en-erweckt quasi und, genau, dann habe ich noch die Sprache ein bisschen tiefer gelernt und dann bin ich nach Deutschland gegangen.

I: D.h. du konntest schon Deutsch oder etwas Deutsch in der Schule?

A: Genau.

I: Und dann, welche sprachliche Voraussetzung war notwendig? Wahrscheinlich C1-Niveau, oder?

A: Ich hatte da, also ich ja für mein Bachelorstudium erstmal zum Studienkolleg gehen und da war die Voraussetzung erstmal B1, denke ich. Also das war ja auch vor fünf Jahren, als ich dann beim Studienkolleg nachgefragt hatte. Es könnte sein, dass es mittlerweile auf B2 geändert wurde, aber ich war damals, glaube ich, B1 bin ich dann reingegangen.

I: Ich glaube, es ist jetzt auch B1 mindestens. Und das hast du in Göttingen gemacht?

A: Ich habe in Indonesien tatsächlich mein Studienkolleg absolviert. Da gibt's, ich weiß nicht, ob man das 'ne-'ne Branche sehen kann, aber das ist auf jeden Fall ein Studienkolleg in Indonesien, also so ein externes Studienkolleg.

I: Das ist dann geleitet aus Deutschland oder auch aus Indonesien?

A: Aus Deutschland, also angedockt an der Universität Hannover.

I: Okay und dann bist du praktisch gleich zum Studium gekommen.

A: Genau.

I: Gleich das erste Semester an der Uni Göttingen.

A: Ja.

I: Und wie war das für dich? Wie waren die ersten Wochen, weißt du das noch?

A: Ich weiß noch ganz gut. Die ersten Wochen sind quasi... Die erste Woche war ja normalerweise immer die Orientierungswoche und da hatten wir verschiedene Seminare, einfach um sich zurechtzukommen mit dem Campussystem und wo man dann irgendwelche Fragen stellen könnte und so und dann abends gibt's immer so 'ne Art Social Gathering, also wir sind dann immer zu Bars gegangen und so, und das war tatsächlich auch sehr, sehr schön und ich könnte dann viele Kommilitonen auch kennenlernen, ja und die zweite Woche ging dann normalerweise die Vorlesungen los mit inhaltlichen Sachen dann.

I: Und wie war das so mit der Sprache?

A: Am Anfang war ein bisschen schwierig. Also ich habe hier dann zwei Fächer Bachelor studiert, Volkswirtschaftslehre und Geschlechterforschung.

I: Genau, habe ich noch gar nicht nachgefragt. Okay. Wie, Volkswirtschaftslehre und Geschlechterforschung?

A: Genau.

I: Wie passt beides zusammen?

A: Man könnte ja meinen, dass dann irgendwie so in Marketing oder in Diversity Management die beiden Kombinationen und die beiden Fächer gut zusammenpassen, aber so viel Berührungspunkte im Studium oder während meines Studiums habe ich auch nicht erlebt. Ich habe einfach nur diese beiden Fächer gewählt, weil ich Interesse daran hatte.

I: Also das war jetzt kein Studiengang an sich, sondern du hast willkür... also nicht willkürlich, sondern du hast zwei unterschiedliche Fächer ausgesucht und praktisch die beiden studiert.

A: Genau.

I: Aha,okay, okay, dann verstehe. Und warum? Warum wolltest du

A: Ich hatte

I: zum Beispiel

A: Interesse auf die beiden, also ich wollte halt unbedingt beide Fächer studieren und die Uni Göttingen hat hier das Angebot, dass man zwei Fächer Bachelor absolvieren kann, also das dann quasi halbiert an Credits-Anzahl und

I: Ach so, okay. Das ist doch so eine Art, so 'n Programm extra für zwei Fächer, ne?

A: Ja, richtig.

I: Du musstest nicht zwei Bachelorarbeit schreiben?

A: Ich, nee, ich muss nur eine zum Glück, ja.

I: Und in welchem Fach, konntest du dir aussuchen?

A: Ich habe meine Bachelorarbeit bei der Geschlechterforschung geschrieben, dann weil ich irgendwann dann im Laufe meines Studiums gemerkt habe, ich wollte unbedingt in Geschlechterforschung mehr in die Richtung gehen. Dann habe ich dort auch meine Bachelorarbeit gemacht.

I: Und ist das quasi die Voraussetzung für dein Masterstudium jetzt oder die Basis?

A: Wie meinst du genau? Meinst du jetzt die Bachelorarbeit?

I: Ja z.B., dass man dieses Fach eben, dass man in der Geschlechterforschung auch die Bachelorarbeit geschrieben hat.

A: Ich glaube nicht. Ich meine nicht.

I: Nee? Ich glaube, also stell dir vor, du studierst nur VWL, dann kannst du ja nicht Master in Diversität und soziale Arbeit ablegen, oder?

A: Ja, das stimmt. Also es gibt schon bestimmte Voraussetzungen, dass man dann z.B. auch Seminare über Diversität oder über Migration und so weiter im Bachelor absolviert hat, aber ich würd' das nicht ausschließen, glaube ich. Weil das ist ja sehr breit gefächert dann der Studiengang. Und ich muss auch ein paar Auflagemodule nachmach... also nachholen.

I: Okay. Genau, bei mir im Kopf sind jetzt ganz viele Fragen. Vielleicht die erste: Du bist ja aus Göttingen dann nach Kassel gekommen. Warum die Universität Kassel?

A: Ich habe meine Bachelorarbeit während des ersten Lockdowns absolviert und da war ich erstmal, ich wusste gar nicht, was ich dann danach, also nach der Bachelorarbeit machen wollte und ich habe mir dann gedacht, den sicheren Plan oder der sicherste Plan für mich wäre jetzt ein Master direkt anzufangen. Und ich wollte aber nicht so weit weg umziehen, weil meine Freunde ja noch in Göttingen wohnen und das war mir einfach zu riskant in einer komplett neuen Umgebung, komplett neuen Ort in einer Pandemie umzuziehen und deswegen habe ich dann mich ein bisschen informiert, was die Uni Kassel für Studiengänge anbietet und bin dann auf den Studiengang aufgestoßen.

I: Und in Göttingen gibt's so was Vergleichbares nicht oder?

A: Es gibt so was Vergleichbares schon, aber nicht auf den Fokus, was die Universität Kassel anbietet.

I: Okay, genau und jetzt sind wir schon bei meiner zweiten Frage: Was, was ist eben, was sind diese Schwerpunkte an der Uni Kassel? Also das Fach heißt Diversität, Forschung und soziale Arbeit. Wie fäng... Wie hängt das alles zusammen? Was ist Diversität? Würdest du das uns irgendwie beschreiben?

A: Genau, also das ist... Diversität ist ja ein sehr breiter Begriff, also ich glaube, man kann jetzt nicht zusammenfassen, was Diversität bedeutet, aber ich würde sagen, dass der Studiengang erstmal der Fokus auch Forschen liegt, also wir, wir legen sehr viel Wert auf Forschung und empirische Methoden und qualitativen und so weiter, und was wir forschen beziehungsweise unsere Fragestellung bezieht sich immer auf Diversität und praktische soziale Arbeit.

I: Also Diversität im Sinne Verschiedenheit? Oder Diversität im Sinne Vielfalt?

A: Genau, Vielfalt in der Gesellschaft, in verschiedenen Weisen, Art und Weise.

I: Und würdest du uns ein paar Teilbereiche nennen oder Module, wie heißen z.B. einige Module im Studium?

A: Teilbereiche haben wir ganz viele, also wir haben Schwerpunkte z.B. im Kontext Migration oder Flüchtlings und Einwanderung, Geschlecht und Sexualität ist auch ein Schwerpunkt bei uns oder auch soziale Wohnungslage in Kassel z.B. war ein Modul von mir.

I: Und was ist dein Lieblingsbereich?

A: Ich muss sagen Geschlecht und Sexualität bleibt immer noch mein Lieblingsbereich. Ich habe ja

I: Und warum?

A: Genau

I: Ach so, weil du ja Geschlechterforschung auch schon im Bachelor hattest.

A: Genau, ich habe auch im Bachelor schon Geschlechterforschung studiert und dann, da hat quasi, habe ich quasi eine Liebe für Geschlechterforschung entwickelt, dann während meines Bachelorstudiums und dann auch tatsächlich bis zum Master, bis zum zweiten Mastersemester bleibt das immer noch mein Lieblingsbereich.

I: Darf ich fragen, zu welchem Thema du deine Bachelorarbeit geschrieben hast?

A: Ja, ich habe auch über Homosexualität in Indonesien geschrieben, genau.

I: Okay, spannend und gleichzeitig interkulturell, ne?

A: Ja.

I: Gut, ja und in welcher Form läuft das Studium so ab? Ich meine, welche Unterrichtsform? Was gibt es, Klausuren oder eher Seminare oder Projekte? Wie ist es aufgebaut? Ist ja viersemestriger Master, oder?

A: Genau. Wir sind ein sehr kleiner Studiengang. Also ich glaube in meinem Jahrgang studieren 15 Studierende.

I: 15?

A: Ja, genau, also ziemlich klein und deswegen sind die Seminare auch recht klein, also meistens maximal 10 Leute, also 10 ist schon sehr gut besucht, ich habe auch schon

I: Sehr kuschelig.

A: Genau, ich habe schon Seminare mit vier Studierenden. Wir haben eigentlich keine Vorlesungen mehr, sondern einfach nur Seminare oder Gruppendiskussionen und Forschungswerkstatt.

I: Eine Forschungswerkstatt?

A: Genau.

I: Was ist das?

A: Dort lernen wir verschiedene Forschungsmethoden, also wir haben quantitative Forschungswerkstatt und qualitative Forschungswerkstatt.

I: Und ist dann ein Dozent oder eine Dozentin immer da oder ist das von den Studierenden?

A: Da ist immer ein Professor da und der oder die leitet uns quasi und zeig uns, wie wir denn Fragestellung entwickeln können und was für Forschungsmethoden es gibt und wie wir das jetzt umsetzen können und so weiter.

I: Und wie kann ich mir das vorstellen, wie viele Forschungsarbeiten muss man während des Studiums durchgeführt haben? Oder ist es eine große dann am Ende, die Masterarbeit?

A: Also wir schreiben keine Klausuren mehr und meistens sind die Prüfungsleistungen wissenschaftliche Arbeiten. Also es ist abhängig von dem Modul und es gibt auch ein Essay oder eine Hausarbeit und für die Forschungswerkstatt müssen wir einen Forschungsbericht schreiben. Der Umfang ist, glaube ich, 30 Seiten, dann kommt ein Bericht von dem Forschungspraktikum und dann die Masterarbeit. Also sehr, sehr viel schreiben.

I: Und lesen wahrscheinlich?

A: Ja.

I: Wenn man schreibt, gehört ja Lesen dazu. Okay und gibt es auch praktische Phasen oder Pflichtpraktika?

A: Wir haben ein Pflichtpraktikum, und zwar müssen wir ein Semester ein Forschungspraktikum absolvieren.

I: Innerhalb der Uni oder außerhalb?

A: Das muss innerhalb der Universität Kassel sein, man kann ja auch an der, an ´ner anderen Universität des Forschungspraktikum absolvieren oder bei einem Forschungsinstitut kann man auch machen.

I: Und was ist dann das Ziel? Also praktisch noch eine Forschungsarbeit, wie die Masterarbeit während dieses Forschungspraktikums?

A: Ich glaube, das Ziel von diesem Forschungspraktikum ist es, Einblicke gewinnen von, von richtigen Forschern, also von laufenden Forschungsprojekten.

I: Okay, also selber muss man nicht forschen während dieses Praktikums?

A: Nee, also selber muss man nicht forschen, weil die Fragestellung steht ja schon, Methodik und so weiter steht schon und deswegen ist es wichtig, dass das Forschungsprojekt schon laufend ist und schon genehmigt ist und dann kommt man quasi dazu.

I: Einfach dazu als Beobachter.

A: Genau.

I: Das machst du wahrscheinlich nächstes Semester, oder?

A: Ja, richtig.

I: Okay und weißt du schon wo?

A: Ich habe schon eine Zusage bekommen, ja.

I: Würdest du uns verraten?

A: Ja, gerne, an der Universität Marburg.

I: Okay und da ist im sozialen Bereich oder?

A: Da ist auch in der sozialwissenschaftlichen Fakultät ein Forschungsprojekt und das Thema ist mehr oder weniger ähnlich, wie mein Bachelorarbeitsthema und deswegen wollte ich auch mal reinschnuppern.

I: Musst du dann praktisch für ein Semester dahin ziehen oder wie ist es?

A: Eigentlich nicht. Also ich würde auf jeden Fall versuchen, so viel, wie möglich Homeoffice alles zu machen. Vielleicht ein Tag in der Woche hinfahren für Teamsitzungen, aber jetzt ist alles, glaube ich, von zu Hause aus.

I: Es geht ja auch mit online, ne? Im Moment ist ja

A: Genau.

I: Wir haben alle diese Erfahrung gemacht und das bleibt wahrscheinlich so ein bisschen hybrid, ne?

A: Ja.

I: Und wie ist es hier im Studium? Arbeitet man auch im Team oder eher alleine oder Partnerarbeit?

A: Das ist unterschiedlich. Wir haben auch viel Gruppenarbeit gemacht, aber es gibt auch Module oder Seminare, wo man dann alleine was vortragen muss. Also das ist immer unterschiedlich und hängt immer von dem oder der Professor:in ab.

I: Und gibt es auch Unterstützung von den Studierenden der höheren Semester, also praktisch Fachschaft oder so?

A: Ich bin mir nicht sicher, ob wir 'ne Fachschaft haben, weil wir recht klein sind. Wir hatten am Anfang des Studiums ein Treffen mit den höheren Semesterstudierenden, aber das war's dann auch. Ich glaube, ich habe keinen Kontakt mehr zu den höheren Semestern, aber Unterstützung gibt's auf jeden Fall von dem Studiengangskoordinator und auch von Kommiliton:innen und so.

I: Ja und weißt du oder hast du schon eine konkrete Vorstellung, was du nach dem Studium machen wirst?

A: Ich glaube, ja, ich wollte mir das nur nicht zugestehen, aber ich wollte eigentlich auch in die Forschung gehen, also nach dem Master würde ich wahrscheinlich dann direkt promovieren, wenn, wenn, wenn es geht.

I: Okay.

A: Aber ja wahrscheinlich dann in die Forschung für ein paar Jahre, nicht für immer, aber ich kann mir schon vorstellen, so zehn Jahre mindestens in der, in der Forschung tätig zu sein und dann ja.

I: Und was wären noch andere berufliche Perspektiven, wenn man das Fach studiert?

A: Beratung, in die Beratung kann man auf jeden Fall auch gehen.

I: Z.B. was für 'ne, wahrscheinlich verschiedenes Arten von Beratungen, ne?

A: Genau.

I: Familienberatung.

A: Familienberatung, Jugendamt oder soziale Hilfen kann man auch wahrscheinlich.

I: Ja und würdest du gerne dann auch in Deutschland tätig werden oder in Indonesien?

A: Ich glaube in Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, in Indonesien zu arbeiten oder, also temporär wahrscheinlich schon und ich werde dann auch viele Forschungen in Bezug auf Indonesien und die Lage dort betätigen, aber so jetzt komplett mein Leben nach Indonesien wieder zurückzulegen, ich glaube, das kann ich mir nicht mehr vorstellen mittlerweile.

I: Und warum nicht? Zu lange in Deutschland?

A: Andere Systeme, glaube ich.

I: Okay.

A: Ja, ich bin schon sehr eingewöhnt hier.

I: Ja und in Bezug auf die Lernkultur, klar du hast da nicht studiert in Indonesien, aber so aus der Schule gibt es viele Unterschiede?

A: Die Lernkulturen ja, also ich hab dann auch am Anfang sehr, sehr deutlich gemerkt, dass es in Indonesien zu wenig kritisch hinterfragt wird und alles einfach nur hier auswendig gelernt werden muss und in, in Deutschland muss man ja alles sehr kritisch hinterfragen und eigentlich theoretisch alles hinterfragen, was man, was man gerade macht. Und in Indonesien, in Indonesien ist es, ist es nicht ein... ist nicht so.

I: Ja, ich würde sagen vielen lieben Dank, dass du da warst.

A: Sehr, sehr gerne, hat mich sehr gefreut.

I: Mich auch dich kennenzulernen und über dein Fach etwas zu erfahren. Zum Schluss frage ich ja alle, ob du noch was loswerden möchtest oder noch nützlichen Ratschlag oder 'n Tipp für deine Nachfolger und Nachfolgerinnen hast?

A: Einen Tipp habe ich auf jeden Fall oder beziehungsweise auch mehrere, aber auf jeden Fall, das, das Wichtigste ist einfach, alles mitzunehmen, was man bekommt, also an Angeboten und auch vielleicht, wenn man denkt, dass man keine Zeit hat, aber schon irgendwie Interesse hat auf irgendwelche Veranstaltungen außerhalb der Universität, dann ich würde schon vorschlagen, dass man einfach macht und dann so viel erlebt, wie man kann und dann nicht nur die ganze Zeit studieren und alles, also an sich vorbeilaufen lässt, also dann einfach alles mitnehmen.

I: Wenn man Zeit hat, ne und Kapazitäten?

A: Genau.

I: Hast du auch nebenbei gejobbt oder?

A: Ich habe angefangen zu studier... zu studi... zu arbeiten im August dieses Jahr, also ziemlich neu, als ich dann mein Master anfangen habe, dann habe ich auch direkt einen Job gesucht. Während des Bachelorstudiums habe ich sehr viel ehrenamtlich engagiert. Da hatte ich noch den Luxus, dass meine Eltern mich finanziell unterstützt haben und dann habe ich die Zeit genutzt, um mich irgendwo anders zu engagieren.

I: Ja, ja klar, wenn man auch die Fächerkombination studiert, irgendwie finde ich, passt das auch, ne?

A: Genau und dort kann man auch sehr gut Sprachen lernen und üben.

I: Das wäre dann wahrscheinlich auch ein guter Tipp, ne?

A: Ja, genau.

I: Dass man sich sozial engagiert und die Sprache lernt.

A: Auf jeden Fall.

I: Ja, danke dir.

A: Sehr gerne.

I: Das war Andini und alles Gute.

A: Danke schön.

I: Bis dann.

A: Bis dann.