Folge 39 - Lina
Herkunftsland und Erstsprache: Syrien — Arabisch
Studium in Deutschland: Bachelorstudium Medieninformatik — 8 Semester — Universität Ulm
Publikationsdatum: Mar 24, 2023 — Aufnahmedatum: Jul 05, 2022
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Transkript:
I: Hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mein Studienstart in Deutschland. Meine heutige Gesprächspartnerin heißt Lina, sie kommt aus Syrien und studiert zurzeit an der Universität Ulm Medieninformatik. Sie ist im achten Semester. Ja, hallo Lina, ich freue mich auf dich.
L: Hallo.
I: Wie geht's?
L: Gut, ganz gut und selbst?
I: Ja, auch gut, danke. Ich muss an, ich muss allen verraten, wir kennen uns aus der Zeit in Kassel, stimmt?
L: Das stimmt.
I: Genau, also Lina hat einen DSH-Vorbereitungskurs besucht, in dem ich damals unterrichtet habe, ne? Genau, warum bist du eigentlich nicht in Kassel geblieben?
L: Als ich mich entschieden habe, halt Medien Informatik zu studieren, da ist halt der Studiengang nicht an die Universität Kassel angeboten.
I: Gibt es nicht.
L: Ja, leider nicht, sonst hätte ich sehr gern noch in Kassel bleiben, aber leider das war nicht möglich.
I: Und warum bist du nach, nach Ulm gegangen?
L: Eigentlich weil, als ich gesucht habe, wo dieser Studiengang angeboten ist, habe ich gesehen, dass es in Ulm, an die Universität Ulm angeboten ist, dann habe ich mich schon darauf gefreut, weil mein Bruder auch in Ulm ist.
I: Schön.
L: Ja, schon seit 2016 halt, hat er mit seinem Studium angefangen, dann habe ich gesagt: „Ja, klingt gut", als Unterstützung für mich auch, dann ja, dann habe ich gesagt: „Ab nach Ulm."
I: Okay, also du erzählst uns gleich über das Studium in Ulm, aber nochmal vielleicht zurück oder noch nicht, nenne uns bitte fünf Schlüsselworte zu deinem Studienfach, ohne, ohne das Fach zu nennen.
L: Fünf Schlüsselwörter wären: digitale Medien, Visualisierung, interaktive Systeme, User Interface, benutzerzentriertes Design.
I: Oh, sehr, sehr fachspezifisch.
L: Ja, genau.
I: Okay, aber irgendwie über die Digitalität so mit Corona kann jeder irgendwie damit was anfangen, oder?
L: Ja, schon, das stimmt.
I: Ja, okay, also Medieninformatik, irgendwie Medien und Informatik. Erzähl uns kurz, was macht, was macht das Fach aus?
L: Ja, also Medieninformatik ist ja halt Teilbereich der Informatik, der sich mit der Interaktion zwischen Maschinen und Menschen beschäftigt. Also dabei geht's darum, wie man attraktive Systeme, Anbindungen, Programme umsetzt und konzipiert. Also
I: Warum heißt das dann irgendwie nicht User-Informatik, sondern Medieninformatik?
L: Das ist schon eine interessante Frage, also
I: Also digitale Medien, Medien ist gemeint nicht Medien sowie zum Kommunizie... ja doch zum Kommunizieren auch.
L: Ja, genau, der Medien ist halt Plural von Medium und Medium immer das quasi Übermittler zwischen, in der Kommunikation zwischen zwei Endgeräten oder ein Gerät und ein Mensch, ja.
I: Okay, also wenn es zwischen zwei Endgeräten ist, ist klar. Ja und bevor du uns noch mehr vom Fach erzählst, vielleicht muss ich doch ein bisschen zurückrudern: Was musstest du dafür, für das Studium alles machen? Also du hast dich, du hast DSH bestanden.
L: Mhm (bejahend).
I: Dann hast du dich in Ulm beworben. Musstest du noch irgendwelche Voraussetzungen erfüllen, außer der sprachlichen Voraussetzung?
L: Also ich musste mich da mal über uni-assist halt bewerben, da musste ich halt mein Abitur, Abitur habe ich in 2015 in Syrien gemacht und dann habe ich, als ich mich über uni-assist beworben habe, habe ich halt auch mein Zeugnis geschickt und die wurde anerkannt und dann ja, halt dann gab's immer noch eine Voraussetzung und halt die, die Sprachen, wo im Deutschen C1 und ja halt davor habe ich den, den DSH-Vorbereitungskurs an der Universität, an der Uni Kassel besucht und ja danach habe ich die Prüfung mit DSH-2 Niveau bestanden, was ja halt C1 Niveau entspricht.
I: Und hast du dich noch woanders beworben oder nur in Ulm und hattest du Glück?
L: Eigentlich habe mich damals auch woanders geworben, aber da, ich habe sogar vergessen, wo ich mich beworben habe, weil das war nicht in meinem Interesse, habe ich gesagt, mache ich, ich mach es trotzdem, aber ja, war mir klar, dass ich schon einen Studiengang, also halt dieser Studiengang ist halt zulassungsunbeschränkt
I: Okay, dass du diese Möglichkeit bekommst.
L: Ja, genau.
I: Ist das Fachgebiet oder der Fachbereich groß? Gibt's viele neue oder in deinem Jahr gab es viele neue Studierende? Weißt du das?
L: Ja, also in meinem schon, wir waren also in meinem, als ich angefangen habe 2018-2019, ja, ich glaube schon, also bei Informatik auch das Lustige ist, es gibt immer mehr Männer als Frauen, die das Studium studieren, aber bei Medieninformatik, manche sagen auch Mädchen-Informatik, also
I: Das ist andersrum.
L: Ja also die Hälfte davon, nicht andersrum, aber die Hälfte davon sind
I: Okay, die Hälfte.
L: Also es gibt da mehr, mehr Frauen, also als bei Software Engineering oder Informatik.
I: Ja klar, aber so zur Einschätzung, wie viele ungefähr waren's in deinem Studienjahr, kannst du das sagen?
L: Ehrlich gesagt, ich erinnere mich gar nicht so genau, es ist
I: Gibt es eine Einteilung nach Gruppen, nach
L: Ja das Ding ist, wir haben immer Vorlesungen besucht mit anderen Studierenden, die z.B. Software Engineering studieren möchten oder auch Informatik und das ist alle relevanten Studiengänge zu unserem Studiengang, dann haben wir sehr viele gemeinsame Vorlesungen.
I: Kann man nicht trennen, ne?
L: Ja, genau.
I: Okay. Ja, gut, dann hast du angefangen mit dem DSH-2 und wie war es so sprachlich? Hat das denn ausgereicht?
L: Also zur Fachsprache war das ein bisschen für mich Problem, weil ja halt, ja, wenn man ein Studium, mit irgendeinem Studium anfängt, man ist auch, man hat sich davor nicht richtig gut vorbereitet, dann der, das Wortschatz in dem Fachgebiet halt fehlt da, aber ansonsten war mittlerweile, als ich ja, dann habe ich gemerkt, im 3. Semester, dass es besser geworden ist, als ich in der Vorlesung saß und dann konnte ich ja eher mehr verstehen, ja.
I: Hast du da bestimmte Strategien angewendet? Wie hast du das Fach... den Fachwortschatz dir beigebracht oder erworben?
L: Ich habe immer versucht so Notizen auch zu, zu machen und halt zusammenfass... Fassungen von Skripten und Vorlesungen zu erstellen. Das hat mir immer geholfen. Ja und immer ja halt die gute Strategie ist wiederholtes Lernen.
I: Und genauer? Einfach mehrmals lesen oder? Also konkreter meine ich.
L: Ja also halt
I: Oder hast du mit jemanden zusammengeübt?
L: Ja eigentlich in, ich habe immer gerne in Gruppen gearbeitet, weil es mag sein, dass ist man bei einem, bei einer Aufgabe stecken geblieben und man ist halt, man weiß die Lösung nicht, aber wenn man in der Grupp... in einer Gruppe arbeitet dann, ja vielleicht der andere hat dann eine bessere Idee oder dann sagt man: „Oh, okay“, dass hilft das ja sehr, ganz gut, wenn man in einer Gruppe arbeitet dann, vielleicht auch bekommt man anderes so halt dann mehr Wissen darüber.
I: Durch den Austausch.
L: Genau.
I: Und war das einfach, so eine Gruppe zu bilden?
L: Ja eigentlich schon, schon, also wenn, wenn man, wenn man halt einen Abgabepartner oder Übungspartner sucht und keine kennt, dann kann man bei uns halt auf Moodle in dem Forum schreiben, dann schreibt derjenige zurück und dann man hat sich damals vor Corona an der Uni getroffen und dann zusammen die Aufgaben gemacht.
I: Genau, du hast ja beides erlebt, ne? Vor Corona, Corona, nach Corona, und das vielleicht noch
L: Genau, spannend.
I: Alle Formen, ne? Jetzt sind Veranstaltungen wieder in Präsenz?
L: Ja, also quasi Seminare, Projekte finden in Präsenz statt, Veranstaltungen halt Hybrid.
I: Vorlesungen?
L: Vorlesungen auch quasi,
I: Online?
L: Es gibt, es ist sehr unterschiedlich. Gibt's Vorlesungen, die halt Präsenz stattfinden und es gibt Vorlesungen, die hybrid angeboten sind.
I: Hybrid heißt online und auf Moodle oder?
L: Hybrid heißt ja teilweise online, teilweise Präsenz, also hängt davon ab.
I: Und erzähl nochmal: Was gehört zur Medieninformatik alles dazu? Du hast gesagt, die Seminare, Übungen, Vorlesungen. Nenn uns konkrete Beispiele, zu welchen Themenbereichen gibt es Vorlesungen zum Beispiel?
L: Also es gibt, bei uns einfach heißt User-Enterface-Softwaretechnologien. In diesem Fach haben wir halt an einer bestimmten App gearbeitet und versucht halt, diese App zu konzipieren und ja, danach zu realisieren.
I: Also selbst eine App praktisch entwickeln.
L: Genau, erstmal grafisch da, daran arbeiten und danach versuchen wir halt über eine bestimmte Programmierungssprache zu realisieren und das zum Leben zu bringen quasi, sodass wenn der Benutzer sich mit der App interagieren können, kann.
I: Aus meiner Sicht ist es schon sehr fortgeschritten. Wie war das denn zu Beginn, so Grundvorlesungen? So Grund... also Basisvorlesungen, was, was fällt dir da so spontan ein?
L: Basisvorlesungen da gab formale Grundlagen und Grundlagen Betriebe, Systeme, Einführungen in die Informatik, also z.B. für, also formale Grundlagen gehört halt zu der theoretischen Informatik und da baut sich halt, bauen sich halt die Grundlagen der Informatik, alles, was Logik angeht und genau oder
I: Wahrscheinlich habt ihr auch Mathe, oder?
L: Genau, Mathe haben wir auch, lineare Algebra, Analysis 1, Analysis 2.
I: Okay, das haben wir schon mal gehört bei den anderen, die Mathematik oder auch Informatik studieren tatsächlich.
L: Ja, also
I: Und im Medienbereich?
L: Im Medienbereich, da gab es so eine, am Anfang im ersten Semester Grundlagen der Gestaltung 1 und dann im zweiten Semester Grundlagen der Gestaltung 2 und da versucht man halt ein bestimmtes, beispielsweise du willst ein Logo erstellen, dann versuchst du halt das Logo aus grundlegenden Formen, also Rechteck, Kreisen, Quadrat zu bilden. Und dann
I: D.h. wenn ich jetzt demnächst ein Logo brauche, kann ich mich an dich wenden.
L: Sehr gern. Sehr gern. Ja und ja, man macht was
I: Spannend.
L: Wir haben im ersten Semester das mit, halt mit Papier und Schere gemacht und dann und danach im zweiten Semester, dann haben wir das versucht, nee und auch im selben, ja stimmt, im selben Semester haben wir dann versucht das digital zu machen über HTML das irgendwie in einem quasi Dokument reinzupacken. Bevor das wir reinpacken, wir müssen das auch digital das quasi erstellen, genauso wie wir das mit der Hand gemacht haben, also so ja.
I: Also ihr macht Apps, Logos. Was, was macht ihr so noch?
L: Ich mache dieses, also ich habe letztes Semester auch angefangen mit dem, mit einem Projekt heißt Sopra. Dabei lernen wir, wie man halt ein Spiel programmiert, kleines Spiel.
I: Ach, Spiele auch?
L: Genau, das geht über, halt über ein Jahr, im ersten Semester. Man versucht ein kleines Spiel selbst zu entwickeln und im zweiten dann ja halt in einem Team zusammen mit einem Team, ein anderes Spiel mit mehreren Details und ja zu programmieren.
I: Und in welche Richtung geht so ein Spiel, also ist das zum Hüpfen und irgendwas sammeln oder also ich, ich habe jetzt keine Vorstellung. Was, was habt Ihr z.B. für ein Spiel jetzt angefangen oder Denkspiel?
L: Also quasi es geht manchmal über, ich gebe mal ein Beispiel: Spiele mit ja du hast bestimmte Türme und dann, also das erste Spiel bei uns war das heißt Dune ich weiß es nicht, ob du den Film Dune kennst oder schon mal gehört hast? Wurde auch vor kurzem in den, in den Kinos gez... so gezeigt und die Idee kam halt aus diesem Film. Man hat bestimmte Türme und dann die Feindeinheiten müssen halt von dem End, von dem Startportal zum Endportal kommen. Aber in der ersten Phase halt man baut die Türme, indem man, das war du kannst dir vorstellen das Spielfeld ist halt eine, ist halt so ein Quadrat, besteht aus mehreren Feldern und zuerst baust du deine, du musst deine Türme so platzieren, dass die Feindeinheiten einen Weg zu dem Endportal finden, also du darfs halt die
I: Nicht finden?
L: Doch, finden, weil darum geht es.
I: Ach so, du hast gesagt, die Feindeinheit.
L: Ja, genau. Die Feindeinheiten müssen aber, das ist der Sinn von dem Spiel, weil ich sag's warum gleich. Wenn du, nachdem du die Türme hast platziert, dann müssen nach einem Algorithmus die Feineinheiten den Weg finden und die kürzt, den kürzesten Weg zu dem Endportal und wenn die weiterlaufen und in einen bestimmten Radius von dem, vor den Türmen stehen, dann passieren bestimmte Arten von Angriffen, entweder dann laufen sie langsamer und werden sie oder verschwinden sie, dann ja also die Idee aber dahin zu ist halt die Feindeinheiten zu erledigen, sodass sie halt nicht entkommen können.
I: Also ihr dürft ganz kreativ sein und selbst entscheiden, wie sieht das aus.
L: Genau, man muss auch ein bisschen an die Logik denken und kann, danach kann man sich mit der Code-Syntax arbeiten. Es ist manchmal, das hilft gar nicht, dass man „okay“ sagt, „ich will jetzt ein Spiel programmieren“, dann macht man seine, ja Eclipse oder (unv.), wo man halt das Spiel schreibt, das ist ein Tool und dann fängt an, sofort irgendwie Klassen zu erstellen und dann, das geht nicht, muss man erstmal auf jeden Fall an die Logik denken und sich, wir haben auch bevor wir mit der Implementierung anfangen, haben wir immer, gab's Übungsblätter, wo wir halt vieles halt definiert
I: planen müssen
L: Genau, definiert haben, das Spiel definiert haben. Das ist sehr wichtig für die Implementierung. Dann hat man Ahnung, ah, da es in dieser Klasse sind halt die Werte von den Feineinheiten definiert und die Geschwindigkeit von denen auch definiert ja und so, also halt dass man sich die Idee und, bei uns heißt irgendwas Klassendiagramm, also alles, was zu dem Spiel gehört oder wie sich das Spiel aufbauen sollte. Ja, das stellt man einfach grafisch dar und danach ja fängt an, fängt man mit der Implementierung an.
I: D.h. du hast jetzt detailliert so ein Projekt dargestellt oder vorgestellt und am Ende ist wahrscheinlich das fertige Spiel die Prüfungsleistung, oder?
L: Ja, du, du meinst
I: Müsst ihr das irgendwo veröffentlichen oder dass es, dass es danach funktioniert, präsentieren?
L: Nein, nein, nicht veröffentlichen, also ja, dann werden wir danach, wenn das Spiel zu Ende ist, also wenn wir das mit dem Spiel fertig sind, dann zeigen wir das unserem Tutor, da gibt's dann bestimmte, ja halt Punkte, die beachtend werden sollte, ob das und diese Funktion, also, aber ein bisschen eing... ein paar Funktionen schon ja quasi funktionieren.
I: Okay, nicht unbedingt das Ganze, sondern
L: Ja, genau. Nee, also dass das an und das Logik, also natürlich das Spiel sollte im Generellen funktionieren das Ganze, ja aber es gibt so 'ne man muss dann quasi gibt's so ein paar Kriterien und nach diese Kriterien sieht man, weil man muss sehen, ob die Logik gut ist, ob das Algorithmus gut ist, ob die Feindeinheiten gut laufen, ob die Turme angreifen können. Es gibt, ja um zu verstehen, also das, das zeigen wir unserem Tutor halt und ja.
I: Und wer ist in diesem Fall der Tutor oder Tutorin? Sind das die Studierenden die Studierenden auch aus den höheren Semestern?
L: Ja, genau, die studieren, meist... meistens sind die halt Masterstudenten.
I: Okay, und müsst ihr auch dann 'nen Projektbericht schreiben oder die Frage generell, müsst ihr im Studium schreiben und auch eventuell lesen?
L: Ja klar, also das, aber, aber für die erstes, für das erste Projekt, wie gesagt, am Anfang haben wir viel, also das Spiel quasi definiert und im Zweiten, das haben wir auch.
I: Aber wahrscheinlich nur mit Computersprache. Ich meine so, müsst ihr auch Texte, wissenschaftliche Texte verfassen, so was wie Berichte?
L: Genau, genau.
I: Ja?
L: Also bei uns in zwei, im zweiten Spiel, wir haben quasi 'n Pflichtenheft und in diesem Pflichtenheft definieren wir sehr viele Sachen, was sind Akteure, was sind die Charaktere in diesem Spiel, dann definieren wirklich die Einzelteile von dem Spiel. Das ist richtig, wir haben, glaube ich, ich würde sagen unser Pflichtenheft über 100 Seiten, ja also.
I: Aber ist das ein zusammenhängender Text? Das interessiert mich jetzt aus der, aus der sprachlichen Perspektive oder sind das einfach nur so Notizen oder an... Tabellen?
L: Ne, zusammenhän... zusammenhängend, ach, nee, nee.
I: Zusammenhängende? Also ihr müsst beschreiben?
L: Wie meinst du das genau?
L: Also tatsächlich dann „ich habe das und das gemacht" oder „das und das haben wir entwickelt" oder ihr macht einfach nur die Tatsachen aufschreiben?
L: Nee, also eigentlich die, wir definieren halt die Tatsachen. Wir sagen, was die Aktro... Akteure, was sind die Aktionen und ja genau.
I: Also so was wie Hausarbeiten schreibt ihr wahrscheinlich nicht?
L: Nee.
I: Weiß nicht, ob du das kennst.
L: Hausarbeit? Ja vielleicht, vielleicht in Seminaren, in Seminaren schon. Ich hatte Proseminar
I: Genau, vielleicht 'ne Frage andersrum oder nicht andersrum, sondern anders gestellt: Welche Prüfungsleistungen habt ihr? Ich nehme an, Klausuren müsst ihr schreiben?
L: Ja, Klausuren, wir haben Seminare, wir haben Labor.
I: Aber was in, ist in den Seminaren 'ne Prüfungsleistung? Ihr sammelt Credits und am Ende gibt's ja noch
L: Dann muss man quasi, ja quasi wie ein Bericht schreiben, warum, überall man schreibt so einen kompletten, über sein Thema einen kompletten Text, mit Code, also ja und dann gibt's auch eine Präsentation dazu.
I: Und Labor, was macht ihr da?
L: Labor, das habe ich, das werde ich noch dieses Semester machen.
I: Kennst du noch nicht?
L. Ne, kenne ich noch ehrlich gesagt. Das habe ich immer habe ich gesagt, das mache ich, aber ich werd's auf jeden Fall dieses Semester machen, weil danach werden wir's halt umstellen.
I: Und was macht dir am meisten Spaß im Studium? Ich weiß gar nicht, ob du die Frage beantworten kannst.
L: Ja, eigentlich was Mediengestaltung angeht. Medien, also ich interessiere mich immer dafür, wie die grafische Oberfläche, ja umgesetzt ist, wie das Ganze aussieht, ist das Design benutzerzentriert oder nicht. Ja, also dafür interessiere ich mich mehr als was eher mehr Richtung Programmierung angeht, dass man in Data Security, Richtung Data Security geht, das würde ich nicht machen. Also, deswegen ja habe ich mich für Medieninformatik entschieden.
I: Ja klar. Und gibt es noch etwas, was dir schwer fällt im Studium?
L: Mathe.
I: Mathe?
L: Ich bin, ich bin kein Mathe-Fan, ehrlich gesagt, also ja, aber, ja dieses Semester schreibe ich Analysis 1.
I: 'Ne Klausur, ne?
L: Ja genau.
I: Und gibt es da irgendwie Hilfestellungen? Kannst du dich an, an die Fachschaft wenden, ob sie vielleicht ältere Klausuren haben? Gibt's so was?
L: Ja also bei uns das Gute ist, die Informatiker, die Informatiker-Community sehr, sind alle hilfsbereit. Ich erinnere mich damals als ich in, quasi so gibt's bei uns Smiley-Pool, wo man reingeht, da gibt's sehr viele PCs. Wenn jemand keinen kennt und ja, dann random irgendjemand gefragt, dann, ja dann wird diese, derjenige halt dir helfen bis du halt die Sache oder die Idee verstehst. Ja das war, das, das, das war schon gut, auch die, im Tutorium wird, da bekommt man sehr, sehr viel Hilfe und bei Mathe da gibt's auch Matlab ja, das, da bekommt
I: Matlab? Was ist das?
L: Matlab da, ja falls man, ja Schwierigkeiten hat bei der, bei der Lösung der Aufgaben, da kann man halt Hilfe bekommen und halt die Sache mehr erklärt bekommen.
I: Hast du schon die Rolle der, der Erklärenden übernommen?
L: Noch nicht. Noch nicht eigentlich, nee. Also ich habe, darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob ich als Tutorien, ja, Tutorin arbeite, aber bisher habe ich ja halt in eine Richtung gearbeitet halt außerhalb der Uni.
I: Okay, das kommt wahrscheinlich noch, oder?
L: Ja.
I: Hast du schon 'ne konkrete Vorstellung, wo du später arbeiten möchtest oder machst du Masterstudium?
L: Ich werde auf jeden Fall ein Masterstudium machen. Ich glaube
I: Gleich im Anschluss?
L: Ja, aber ich glaube, wenn ich mit meinem Master anfange, dann würde ich das Teilzeit machen, weil auch daneben sehr gerne auch arbeiten möchte, ist es gut, wenn man auch gleichzeitig Erfahrungen sammelt und ich würde auch gehen entweder Richtung Webdesign-Development oder Application-Development Richtung gehen.
I: D.h. du hast jetzt die praktische Sache oder Seite angesprochen, kannst du jetzt schon praktische Erfahrungen sammeln? Gibt es auch Pflichtpraktika?
L: Pflichtpraktika bei uns wie gesagt, da gibt's nur dieses Projekt, was wir machen, das müssen wir
I: Ja gut, das ist klar, das ist schon praktisch genug. Wahrscheinlich im Labor werdet ihr auch was Praktisches machen, ne?
L: Genau, genau, aber ansonsten extra
I: Aber so in einem Unternehmen?
L: Nee, bei uns gibt's so was nicht, also es ist nicht Pflicht.
I: Also im Bachelor nicht.
L: Nee, im Bachelor nicht? Aber vielleicht, vielleicht bei den Software-Ingenieur, Ingenieuren oder ja halt Informatiker, vielleicht gibt es sowas, aber bei Medieninformatik gibt's nicht, keine Pflichtpraktika.
I: Ja, ja, hört sich sehr spannend an, gleich produktorientiert, ne?
L: Ja.
I: Danke, dass uns das, dass du uns das alles so detailliert auch erläutert hast. 'ne Frage zum Schluss vielleicht. Das, das frage ich alle: Hast du nützliche Tipps oder irgendwie Wünsche für deine Nachfolger*innen?
L: Ja, eigentlich, ich habe schon hilf... hilfreiche Tipps, weil ich selbst, als ich damals mit meinem Studium angefangen habe, habe sehr viele Fehler gemacht. Ich habe am Anfang, ja also ich war nicht so ständig in den Vorlesungen oder ich habe die Übungsblätter auch, also nicht mitgemacht und vor allem, wenn sie Bonus
I: Aha, jetzt kommt's.
L: Genau, Bonuspunkte waren, bei, bei uns gibt manchmal, sind die Über... die Übungsblätter entweder für die Vorleistung, also du musst halt die unbedingt machen oder Bonuspunkte, also du kriegst halt Bonus. Also wenn du
I: Und was sind diese Bonuspunkte, auch Creditpoints?
L: Ge... Ge.. ja, genau, also quasi, quasi, wenn du, sagen wir mal so, du bestehst deine Klausur mit 4,0, da bekommst du 3,7, glaube ich.
I: Ah, verstehe.
L: Erhöht deine Punkte quasi. Und dann habe ich da
I: Und das wurde zu Beginn nicht gesagt?
L: Ja also
I: Schlau von den Dozenten.
L: Also nee, wurde schon gesagt, aber, also ich wurde so, das wurde schon gesagt, aber ich habe halt, ich, ich habe, ich habe halt nicht immer mitgemacht und ich war vielleicht scheu und dann weil ich, wie gesagt habe, ich hatte keine Vorkenntnisse, keine mit dem Studium und vielleicht weil ich da, dann bin ich halt in Panik geraten, im zweiten Semester, im ersten Semester war ich halt, ich glaube, ich habe erst so, ja ich habe mich ni... nicht richtig auf mein Studium konzentriert. Ja dann würde ich auch sagen, wenn man das Gefühl hat, dass man Hilfe braucht, dass man wirklich nicht schüchtern sein sollte, sondern direkt fragt. Also ich hab's immer so, manchmal an irgendwelchen Aufgaben versucht zwei Wochen oder drei Wochen 'ne Lösung zu finden, aber als ich immer direkt gefragt habe, dann könnte ich das z.B. in drei oder vier Tagen das schon lösen oder schon eine Idee bekommen, dann könnte ich das leichter machen, ja.
I: D.h. du hast die Studierenden, die Tutor*innen gefragt oder in diesem, was du da erzählt hast, in diesem Pool, wo, wo man hingehen kann und fragen kann?
L: Genau, genau und dass man sich unbedingt für jedes Semester einen bestimmten Lernplan erstellt und daran arbeiten und immer wie... und wie gesagt immer das, das empfehle ich so sehr, dass man immer die Übungsblätter mitmacht, weil aus meiner Erfahrung spät, im späteren Semester das hat mir mega geholfen, weil ich danach wirklich für die Klausur nicht viel lernen musste, weil ich auch mit den Übungsblättern sehr viel gearbeitet habe, dann hatte ich schon Wissen. Aber als ich nicht, gar nicht mit den Übungsblättern, vor allem, weil die Wunschpunkte sind, dann habe ich gesagt, okay, dann mache ich ja halt nicht, dann habe ich gesagt, okay, und dass man wirklich sein Semester, wie gesagt, plant und nicht viele Fächer auf einmal und vor allem im ersten Semester nicht viele Fächer auf einmal versuchen zu machen, sondern einfach ja, drei, drei oder vier, vier Fächer.
I: Ja also traut euch, Hilfe zu holen, macht alle Übungsblätter mit.
L: Genau.
I: Und dann klappt alles. Das war Lina. Ich danke dir herzlich dafür.
L: Danke auch.
I: Und alles Gute für die Zukunft. Mach's gut. Tschüss.
L: Tschüss.