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Folge 11 - Hoa

Herkunftsland und Erstsprache: VietnamVietnamesisch

Studium in Deutschland: Bachelorstudium Wirtschaftsmathematik3 Semester — Technische Universität Dortmund

Publikationsdatum: Aug 26, 2022Aufnahmedatum: Sep 22, 2021

Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:

Transkript:

I: Hallo zusammen, in der heutigen Podcastfolge geht es um ein naturwissenschaftliches Fach und bei mir zu Gast ist Hoa.

H: Hallo Irina!

I: Hallo Hoa, sie kommt ursprünglich aus Vietnam und ist schon seit zwei Jahren in Bochum, studiert aber nicht in Bochum, sondern an der TU Dortmund das Fach Wirtschaftsmathematik. Ja, Hoa, schön, dass du da bist!

H: Ja, ich freue mich sehr darüber, dass ich heute eine Gelegenheit habe, um an deinem Podcast teilnehmen zu können.

I: Ja, ich freue mich auch sehr! Sag mal, du bist erst am Anfang deines Studiums, ne? Im dritten Semester?

H: Ach so genau, im dritten Semester.

I: Genau, würdest du uns dein Fach mit fünf Schlüsselworten beschreiben?

H: Also eine interessante Frage, also da muss ich ein bisschen überlegen, ähm also zu deiner Frage würde ich sagen, fünf Schlüsselworte aus meinem Studium sind: Analysis, Bilanzierung, Programmierungssprache, Mathewahlpflicht und Wirtschaftswahlpflicht.

I: Aha, okay, es geht um Wirtschaft und Mathematik, ist ja auch im Fach mit dabei, ne?

H: Ja, genau.

I: Ja, aber bevor wir über dein Fach sprechen, erzähl uns mal, wie bist du nach Deutschland gekommen oder warum, zum Studieren.

H: Es gibt verschiedene Wege, wie man in Deutschland studieren kann. Aber persönlich hatte ich ein Stipendium für die Teilnahme an der Studienbrücke, ein Programm des Goethe-Instituts in Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst zu sprachlichen, fachsprachlichen und interkulturellen Vorbereitung auf ein Direktstudium an einer deutschen Partnerhochschule. Also wegen dieses Programms hatten nicht nur deutsche Sprachkenntnisse auf dem Niveau C1 gesammelt, sondern auch die Kultur, die Politik oder die Geschichte von Deutschland erkundet. Nach ungefähr zehn Monaten hatten wir an einer Sprachprüfung, also TestDaF, kennst du, teilgenommen und sollten mindestens das Niveau 4 erreichen.

I: Hm, TDN4?

H: Ja, so dass wir direkt an einer deutschen Partnerhochschule studieren könnten.

I: Okay, das heißt, gleich nach deiner Schule oder nach deinem Abitur hast du an diesem Programm teilgenommen?

H: Ja, genau, wir haben früher, als wir noch an der Oberschule waren, beworben und ja direkt danach.

I: War das schwer, so einen Platz zu bekommen? Was musste man da besonders vorbereiten?

H: Es gibt verschiedene Standards und Voraussetzungen, also z. B. die mindestens, also es gibt Noten für die Oberschule, für das Abitur und ja, und

I: wahrscheinlich auch Motivationsschreiben, oder?

H: Ja, genau, und auch Lebenslauf, kennst du Test AS?

I: Ja, Test AS, ja.

H: Ja, Test AS, das musste man auch früher machen und mindestens auf Hundert, ein Hundert erreichen, so dass man an diesem Programm teilnehmen kann.

I: Und du hast gesagt, dann könnte man direkt an einer Partnerhochschule studieren. Bedeutet das, dass TU Dortmund auch Partneruniversität von, wo hast du zu Hause studiert, in Hanoi?

H: Ja, genau, das stimmt.

I: ist Partneruniversität, okay. Und hast du dich noch wo anders beworben oder nur an der TU Dortmund (TUD)?

H: Jeder Studierender hat also zwei Wünsche, also ich habe mich an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und auch an der TU Dortmund beworben.

I: Und an beiden bekommen, die Zulassung, oder?

H: Ja, ja beide habe ich bekommen.

I: Und warum hast du dich für die TUD entschieden?

H: Also, ehrlich gesagt, habe ich zunächst an der UDE studiert.

I: Ach so?

H: Ja, genau, überraschend, oder? Also ich hatte damals zwei Zulassungen, wie gesagt, bekommen, aber hatte mich für UDE entschieden, im gleichen Fach. Aber nach ca. einem Jahr an der UDE fand ich, dass ich meistens nur Theorie gelernt habe und weiß ich immer nicht, wie ich diese Mathe-Kenntnisse in der Realität anwenden kann – also ein ziemlicher Mangel an praktischem Ansatz. Also ich habe Freunde, die an TUD studiert haben und sie haben schon seit dem ersten Semester Praktika gemacht, während ich immer noch nicht weiß, ob ich für eine Stelle qualifiziert wäre. Deshalb habe ich meine Hochschule gewechselt und nach dem Wechsel nach zwei Monaten habe ich meine erste Stelle in einem deutschen Unternehmen bekommen. Also deshalb

I: Was für eine Stelle, als Werkstudentin, oder?

H: Ja, genau, als Werkstudentin in der Daten-Management-Abteilung. Und zwar an der TU ist das Fach anspruchsvoller, ist das für mich persönlich eine richtige Entscheidung.

I: Okay, das heißt, das war auch ein Corona-Jahr, oder?

H: Ja, es ist auch, also ich habe meine Hochschule Anfang 2021 gewechselt und dann im Juli habe ich meine Stelle bekommen.

I: Das heißt der ganze Uni-Wechsel war mehr oder weniger online, oder?

H: Ja, genau, es gibt ein online-Portal, direkt auf Universität-Webseite und man kann alle Dokumente hier hochladen und dann direkt schicken.

I: Ach ja, das heißt es war nicht so schwer, die Uni zu wechseln?

H: Ja, genau, ich weiß nicht, ob du das kennst, in den ersten drei Semestern kann man also ganz frei wechseln und danach

I: Genau, wenn man im Fach bleibt, darf man in den ersten drei Semestern die Hochschule wechseln. Ja, du hast schon Einiges über das Studium erzählt, das ist sehr praxisorientiert ist an der TUD, aber vielleicht erzählst du uns noch mehr, welche Teilbereiche gibt es?

H: Wirtschaftsmathematik besitzt zwei verschiedene Teile: also 60 % Mathematik und 40 % Wirtschaft. In der Mathematik handelt es sich am Anfang um mathematische Grundlagen, wie Analysis und lineare Algebra. So in höheren Fachsemestern vertieft man seine Mathe-Kenntnisse mit quasi Statistik, diskreter Mathematik oder Numerik und in dem wirtschaftlichen Teil lernt man als erstes die Wortschätze davon kennen. Dann wendet man Mathe an, um Kosten zu berechnen, Abschreibung zu rechnen, Buchungssätze abzubilden usw. und ich finde, dass beide Teile unterstützen einander sehr.

I: Also ergänzen einender, meinst du?

H: Ja, ja, dieser Teil, dieser wirtschaftliche Teil ist für mich noch fremd, weil in Vietnam ich noch nie diesen Bereich gekannt habe. Nebenbei werden auch einige Programmierungskurse integriert, die später sehr hilfreich für den Beruf werden, ja.

I: Und wie soll ich mir das vorstellen oder auch die Zuhörer und Zuhörerinnen: Also Mathematik und Wirtschaft, sind das dann zwei Fachbereiche oder ist es irgendwie ein interdisziplinäres Fach, wie ist das Studium organisiert?

H: Es hängt von jeder Universität ab, also früher, als ich noch an der UDE war, ist es zwei, also

I: zwei Fachbereiche?

H: Ja, genau, das ist wie man lernt das Fach Mathematik und als Nebenfach Wirtschaft, ja. Aber hier an TUD ist beides zusammen integriert und dann wir lernen also beides.

I: Ist es ein Fachbereich?

H: Ja, genau.

I: Okay, praktisch. Und was ist dein Lieblingsbereich? Eher Mathe oder eher Wirtschaft?

H: Also, An Mathe bin ich gewöhnt, also Wirtschaft ist ein bisschen neu für mich. Das macht es für mich interessanter, weil das ist wie neue Kenntnisse zu erwerben usw., ja.

I: Also bist du dran gewöhnt, meinst du in der Schule schon hast du Mathe gemocht, oder?

H: Ja, genau, und z. B. Grundlagen wie Analysis und lineare Algebra lernt man ein bisschen schon an der Oberschule und Wirtschaft ist ein ganz neuer Bereich für mich.

I: Okay, muss man denn was Besonderes können, um das Fach zu studieren? Ich meine, klar, Vorliebe zu Mathe, aber noch irgendwas?

H: Ja, natürlich. Also ich glaube, wenn man sich für irgendwelchen Studiengang entscheidet, sollte man Interesse dafür haben. Ja, das Studium in Deutschland ist nicht leicht, deswegen, wenn man dafür nicht interessiert ist, hat man keine Motivation, keine Lust zum Lernen. Ja, deshalb brechen viele ab, ja und also speziell für Wirtschaftsmathematik, glaube ich, dass man keine konkreten Grundlagen von Mathematik haben soll. Also die ersten zwei Semester lernt man nur Grundlagen, aber die werden die Basis für alles später.

I: Okay, ja, das heißt, ich fasse so ein bisschen zusammen: Du hast dich beworben nach diesem Programm, hast ´ne Zulassung erhalten, du hattest schon ´ne sprachliche Prüfung bestanden und dann konntest du gleich starten, ne?

H: Ja, genau.

I: Und wie waren so die ersten zwei Semester für dich? Also an der UDE auch.

H: Also mein erstes Semester an der UDE war in Präsenz, und das war wirklich cool, ja, also ich lernte die anderen kennen. Ich hatte auch eine kleine Lerngruppe mit meinen Freunden und wir

I: Also das heißt, bist du nicht allein gekommen oder hast du die erst hier kennen gelernt?

H: ja, ich habe erst an der UDE kennen gelernt.

I: Du bist doch allein gekommen?

H: Ja. I: Okay, also nicht mit einem Partner aus dem Programm oder so?

H: Nee-nee.

I: Und wie war das so, auf die Kommilitonen und Kommilitoninnen zuzugehen?

H: Also, ich finde, dass die Hochschulen hier die Zusammenarbeit unter den Studierenden sehr fördern. Ich weiß nicht, ob in Vietnam alles genau so ist, aber in vielen Kursen von mir an der TUD, insbesondere mathematischen muss man in einer Gruppe die Hausaufgaben bearbeiten und angeben. Alleine zu erledigen ist nur mit Ausnahme möglich. Ja, wir bilden dann eine kleine Lerngruppe von zwei bis drei Personen und tauschen Ideen von den Aufgaben aus. Also das hilft besonders, wenn wir eine mündliche Prüfung haben.

I: Genau, dann hast du auch hier eine Lerngruppe gründen können, ne und wie war dann der Wechsel zu TUD, da musste man ja wiederum neue Kommilitoninnen kennen lernen.

H: Als ich meine Hochschule gewechselt habe, musste ich direkt in dieses Online-Hybrid-Studium gehen und deshalb ist es schwieriger, die anderen kennen zu lernen. Deshalb habe ich mein erstes Semester hier keine Freunde. Ja, aber jetzt ist alles wieder in Präsenz und ich habe zwei neue Lerngruppen erstellt und es funktioniert alles gut. Und ich finde, dass es cool, dass Corona ist, also nicht vorbei, aber alles schon wieder normal.

I: Mehr oder wenigen Normalität angekommen, also schwierige Zeiten wirklich, insbesondere für Studienanfänger*innen, also ja. Ich wünsche dir, dass es so weiterläuft.

H: Danke schön.

I: und genau, dass du noch mehr Mitstudierende kennen lernst. Ja, meine nächste Frage betrifft die Prüfungs- und Studienleistungen. Was musstest du denn alles machen, schreiben oder präsentieren? Was gibt es an der TUD?

H: Ja, in diesem Fach gibt es so zu sagen, verschiedene Prüfungsleistungen, ich habe bisher Klausuren, mündlichen Prüfungen, Präsentationen der eigenen Aufgaben absolviert. In der Zukunft muss ich auch meine Bachelorarbeit machen.

I: Ja klar, bald ist es ja, und die Studienleistungen oder zunächst einmal welche Unterrichtsformen gibt es? Eher Vorlesungen oder gibt`s auch Seminare?

H: An der UDE hat man nur, hatte ich also nur Vorlesungen, Übungen, aber hier an der TUD habe ich auch also Tutorien und Seminare bietet die Universität auch an.

I: Hast du ein Beispiel für so ein Seminar in einem naturwissenschaftlichen Fach wie Wirtschaftsmathematik? Was besuchst du jetzt für ein Seminar in diesem Semester?

H: Nee, das habe ich noch nicht besucht, weil das ist, also, wenn man Fach, also Nebenfach wählt, kann man an diesem Seminar teilnehmen.

I: Und was wäre so ein Nebenfach?

H: Also, es gibt zahlreiche zum Auswählen. Also z. B. wenn man möchte in die Richtung Mathematik gehen, dann kann man also zwischen Algebra oder Optimierung oder Statistik usw. wählen und wenn man möchte in die Richtung wirtschaftliche Sache, dann es gibt Wirtschaftsinformatik auch oder Informationsmanagement usw., ja.

I: Und muss man im Mathe-Studium oder im Wirtschaftsstudium auch schreiben und lesen?

H: Also eigentlich nicht so viel, weil also mein Fach erfordert nur viele Rechnungen und die Hauptsache ist, einen Ansatz zu verstehen. So dass wir dies zur Anwendung bringen können, deshalb schaue ich gerne Erkärvideos an. Alles wird sehr deutlich mit Zeichnungen oder Beispielen dargestellt und es ist immer besser, als in Büchern oder ja lesen.

I: Und wo schaust du diese Videos dir an? Gibt es die von der Uni oder?

H: Ja, an TUD gibt es auch, oder also es gibt auch an manchen Universitäten oder Hochschulen gibt es auch zahlreiche Videos oder sie haben eine größere Videobibliothek z.B. ich schaue gern in KIT-Bibliothek also Karlsruher Institut, kennst du?

I: Kannst du uns buchstabieren vielleicht?

H: Ja und auch einige

I: Ich verlinke dann.

H: YouTube-Videos

I: Okay, auf YouTube, hast du da irgendwie einen Tipp, wo man sich gute Erklärvideos in dem Bereich anschauen kann.

H: Also für Grundlagensachen wie Analysis oder lineare Algebra also gibt es viele viele gute Erklärungen, Videos und Beispiele, z. B. ich kann hier nennen Daniel Jung, er ist ein YouTuber, er ist ein Lehrer und er hat mir sehr viel in meinen ersten zwei Semestern geholfen, ja.

I: Daniel Jung, sagst du?

H: Daniel Jung, ja genau.

I: Notiert!

H: Und es gibt auch andere Webseiten, die man, also, es gibt Videos direkt auf diesen Seiten integriert, z.B. auf Studyflix oder Khan Academy.

I: Khan Academy, kenne ich.

H: Das sind einige Beispiele.

I: Ja, ja vielen Dank! Und du hast gesagt, das Studium ist praxisorientiert und du bist ja schon als Werkstudentin tätig. Gibt es aber noch weitere Praktika, die vielleicht zu Pflichtpraktika gehören oder eher nicht?

H: Also in meinem Fach nicht, ja aber für mich ist Praxiserfahrung im Studium am wichtigsten. Das ist einfach der Grund für meinen Hochschulwechsel? Ja deshalb bin ich immer auf der Suche nach einer Stelle oder einer Position zu bewerben und zu haben, ja.

I: Und bist du zufrieden mit deiner Stelle, die du jetzt hast?

H: Ja, auf jeden Fall, also, ich arbeite gerade bei Westnetz GmbH, das ist ein Tochterunternehmen von Eon und

I: Ist das in Dortmund oder in Bochum?

H: In Dortmund, ja, der Hauptort ist in Dortmund. Und die Abteilung ist sehr nett und wir haben immer, wir haben wirklich miteinander Treffen, nicht nur Kaffee trinken und wir quatschen,

I: Also nicht nur arbeiten, sondern auch Spaß haben!

H: Ja, genau, ja. Ich fühle mich daran sehr gewöhnt und also ich habe meinen Vertrag gerade verlängern lassen, ja, deshalb.

I: Glückwunsch, schön! Ich habe gerade gefragt wegen Bochum, weil du wohnst ja in Bochum, ne?

H: Ja, genau.

I: Und du pendelst?

H: Ja, mit dem Zug.

I: Und das geht, ne?

H: Ja,

I: Sind die Wege kurz?

H: Von Bochum zur Universität Dortmund, es gibt einen direkten Zug und deshalb ist es nicht so schlecht, ungefähr 15 Minuten.

I: Okay, im Ruhrgebiet wahrscheinlich ist man oft nicht in der Stadt wohnhaft, wo man studiert. Da ist ja alles so nah und alles so ja, wie soll ich sagen?

H: Das ist ein Vorteil hier.

I: Ja, ja, genau. Ja, wir haben ja schon so bisschen über den Job gesprochen, vielleicht können wir hier überleiten zu deinem Berufsziel. Hast du schon ein konkretes Berufsziel vor Augen, was möchtest du nach dem Bachelorstudium machen?

H: Ja, jetzt arbeiten ich in der Datenmanagement-Abteilung und ich möchte das auch später weitermachen. Also die Aufgaben gehen in die Richtung von Dateningenieur- oder Business-Analysis, also man geht meistens mit Daten, Zahlen oder Prozessen um. Um die Daten zu handhaben, benutzen wir verschiedene Tools oder Systeme, dadurch lerne ich auch sehr viel, deshalb, denke ich, dass ich kann auch diese Kenntnisse später in dieser Richtung benutzen.

I: Also nach dem Bachelorstudium in das Berufsleben oder? Also kein Master oder weißt du noch nicht?

H: Nee, also ich möchte, also nach meinem Bachelorstudium ungefähr zwei Jahre arbeiten und dann wieder an der Uni mein Masterstudium machen.

I: Okay, ja. Und dann würdest du gerne hier deine berufliche Zukunft sehen wollen oder eher im Heimatland?

H: Also das, es gibt verschiedene Faktoren. Ich habe eine kleine Schwester und in ungefähr 4 Jahren wird sie auch in Deutschland studieren. Vielleicht kann ich sie ein bisschen unterstützen, wenn ich hier bleibe. Ja, aber vielleicht in ungefähr 10 Jahren werde ich zurück zu meinem Heimatland, weil meine Eltern wohnen noch in Vietnam.

I: Ja, ja klar. Schön, es hat mich sehr gefreut, mit dir über dein Fach und über deine Erfahrung zu sprechen, vielleicht noch zum Schluss, hättest du für unsere Zuhörer und Zuhörerinnen oder für deine Nachfolger und Nachfolgerinnen irgendeinen Tipp? Was das Fach betrifft oder allgemein das Studium in Deutschland?

H: Ja, ich habe zwei große Tipps, ich denke, es lohnt sich auf jeden Fall, an den Vorkursen teilzunehmen, also die meisten Universitäten stellen Vorkurse zur Verfügung.

I: Also noch vor dem Studium, meinst du?

H: Ja, wenn man sich an der Uni bewirbt und dann schon also akzeptiert wird, kann man an diesen Vorkursen teilnehmen. Also insbesondere für Mathematikstudiengänge gibt es viele Vorkurse, wenn ihr den Kurs besucht, könnt ihr den ersten Blick auf die Grundlagen der Mathematik an der Uni haben. Während dieses Kurses lernt ihr nicht nur Grundbegriffe in dem Fach, sondern könnt ihr die Mathekenntnisse an der Oberschule nochmal wiederholen. Ich finde, dass es eine gute

I: Es ist für alle, nicht nur für internationale Studierende.

H: Ja, genau, das ist für alle. Ich habe auch meine deutschen Freunde hier in den Vorkursen kennen gelernt.

I: Stimmt, es ist auch eine Möglichkeit, ne?

H: Ja. Und eine andere Sache, das würde ich also raten. Ich glaube, wenn jemand in ein fremdes Land umzieht und hier studiert, ist es sehr normal, Angst oder Zweifel zu haben. Ich hatte immer diese Frage: "Kann ich mich in das Leben hier integrieren? Möchte jemand mich kennen lernen? Kann ich Freunde hier machen usw. usf.“ Durch diesen Podcast heute könnt ihr alle sehen, dass ich kein perfektes Deutsch spreche, obwohl ich schon seit zwei Jahren hier lebe. Aber aus meinen Erfahrungen kann ich sagen, die anderen machen wenig aufmerksam auf unsere Fehler. Also natürlich wissen sie, dass ich falsch gesagt habe, aber sie möchten nur meine Idee oder meine Meinung zu etwas hören. Also sie werden keine Kritik geben und manchmal sagen sie mir sogar den richtigen Satz, um auszudrücken, was ich sagen will. Und ich finde, dass es wirklich gut, dass man konstruktive ähm

I: Kritik?

H: Ja, Kommentare bekommt, deshalb übt viel und spricht viel auf Deutsch und macht keine Sorgen dafür.

I: Ja, super, sehr motivierend, vielen Dank! Das war Hoa, schöne Grüße nach Bochum, macht´s gut, tschüss.

H: Macht`s gut, ciao.