Folge 37 - Mariami
Herkunftsland und Erstsprache: Georgien — Georgisch
Studium in Deutschland: Promotionsstudium Klinische Psychologie — Universität Würzburg
Publikationsdatum: Mar 10, 2023 — Aufnahmedatum: Feb 22, 2022
Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:
Transkript:
I: Ja, hallo zusammen, auf eine neue Folge „Mein Studienstart in Deutschland“. In der heutigen Podcastfolge habe ich Mari bei mir zu Gast. Sie kommt ursprünglich aus Georgien, aus der Hauptstadt Tbilissi (Tiflis) und ist zurzeit in Würzburg. Was macht sie da? Sie promoviert im Fach Klinische Psychologie. Hallo Mari.
M: Hallo, ich freue mich, hier zu sein.
I: Ja, schön, dass du dabei bist. Wie geht's dir?
M: Mir geht's ganz gut. Ich habe, ich bin gerade so vor kurzem aufgewacht und ja, mir geht es ganz gut.
I: Wir haben heute die Aufnahme sehr früh gestartet und nach allen, ja Hindernissen, technischen Hindernissen wollen wir jetzt hier weitermachen. Bevor wir auf deine Geschichte kommen, nenn uns bitte fünf Schlüsselworte aus deinem Fach. Was macht denn dein Fach aus?
M: Ich würde dann nennen fünf Wörter, die mit meinem Fach so sehr eng zusammenhängen. Ich würde Kognition, Emotionen, Stress vielleicht, mentale Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung.
I: Okay, Dankeschön. Ja, also ich habe nicht oft Promovenden bei mir zu Gast, erzähl mal, wie kommst du auf ein Promotionsstudium in Deutschland? Du kommst ja aus Georgien und hast auch in Georgien auf Master und auf Bachelor Psychologie studiert, ne?
M: Ja. Ich habe einen Masterabschluss in Georgien gemacht im Bereich Klinische Psychologie und danach so ungefähr nach zwei Jahren, nach meinem Masterabschluss habe ich mich um ein Stipendium beworben beim DAAD. Und ich habe das Forschungsstipendium erhalten für ein ganzes Jahr in Deutschland, und das ist ganz wichtig auch für unsere Zuhörer, weil da musst du, man muss nicht zum Zeitpunkt der Bewerbung als Doktorandin bzw. Doktorand an einer deutschen Hochschule angenommen sein. Und für die Bewerbung genügt nur das geeignete Exposé das thematisch klar an das Studium anschließt und die Betreuungszusage, also diese zwei Voraussetzungen müssen erfüllt werden und, und das hat in meinem Fall auch gereicht und ich war, ich bin dann nach Deutschland gekommen als junge Forscherin. Also ich hatte das Forschungsprojekt und ich habe mit meinem Betreuer zusammen an meinem Forschungsprojekt gearbeitet, aber ich war nicht an der Uni eingeschrieben.
I: Aber du warst an der Uni in Georgien eingeschrieben, oder auch nicht?
M: Auch nicht, auch nicht. Also man muss nur ein
I: Es war nur der Wunsch.
M: Ja, man muss nur einen Masterabschluss haben. Und ein Forschungsprojekt vorlegen. Das ist die, die wichtige Voraussetzung und das
I: D.h. du wollt... Entschuldigung. Du wolltest nach dem Masterstudium in die Forschung, das war schon von vornherein klar, oder?
M: Ja, ich wollte nach dem Master in der Forschung, aber ich war nicht sicher, ob ich promovieren wollte, ob, ob ich, ob ich noch, schon, ob ich bereit dafür war und deshalb war das eine sehr gute Möglichkeit. Das war für mich eher so eine Übergangsphase, sozusagen, ja und
I: Aber trotzdem wie, wie kommst du auf Deutschland? Warum nicht Georgien oder England oder konntest du schon vorher Deutsch?
M: Ja ich hatte Deutsch in der Schule gehabt und danach habe ich meine Deutschkenntnisse bei einer privaten Lehrerin noch verbessert und ich wollte schon, als ich Studentin war, wollte ich mein, wollte ich in Deutschland studieren, weil ich wusste, dass dort das Bildungssystem sehr gut entwickelt ist und ich wollte nach dem Bachelorstudium oder nach dem Masterstudium mich in Deutschland dann weiter weiterbilden, sozusagen, ja. Und ich habe danach, nach dem Bachelorstudium habe ich einen europäischen freiwilligen Dienst gemacht und das habe ich auch in Würzburg gemacht. Und da bin ich
I: Ach so!
M: Ja, da bin ich zufällig auf Würzburg gekommen. Ich habe mich beworben um ein, um ein, um eine Stelle in Würzburg und damals hat es geklappt und ich habe diesen Dienst, diesen freiwilligen Dienst in Würzburg abgeschlossen.
I: Und was, was ist das genau? Wo warst du dann?
M: Ich war in eine Don-Bosco-Berufsschule und ich habe mit so Kindern, mit Behinderungen gearbeitet und mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und, und das war auch eine sehr gute Möglichkeit erstmal die deutsche Kultur kennenzulernen, die deu... die, die, die Menschen, die hier wohl, also die Muttersprachler, erstmal so Kontakt zu haben mit den Muttersprachlern und nochmal die Sprache zu verbessern. Und das war für mich eine sehr gute Gelegenheit.
I: Und dieses Forschungsjahr, wo du das Stipendium hattest, war das auch in Würzburg?
M: Ja, das war auch in Würzburg.
I: So kommst du dann auch auf die, auf die Uni, ne?
M: Ja, so bin ich dann auf die Uni gekommen.
I: Hast du dich noch woanders beworben?
M: Ich habe mich auch woanders beworben, aber ich war schon fokussiert auf Würzburg, weil ich kannte schon die Stadt ein bisschen und die Leute, und deswegen das war so meine bewusste Entscheidung, dass ich wieder nach Würzburg komme ja.
I: Und noch mal zu den sprachlichen Voraussetzungen: Du hast gesagt, du hast dann Sprache verbessert, musstest du auch 'ne Sprachprüfung ablegen?
M: Ja ich habe auch B2-Zertifikat bekommen von Goethe-Institut. Das war noch in Georgien und jetzt für die Promotion habe ich, hat diese B2-Zertifikat schon gereicht.
I: Ah ja, gut zu wissen.
M: Ja.
I: Okay, ja aber vielleicht nochmal zurück auch vor deinem Bachelorstudium. Wie kommst du überhaupt auf das Studienfach? Wann ist die Idee entstanden oder der Wunsch, Psychologie zu studieren? Weißt du das noch?
M: Ah ja, ich habe diese Erinnerung sehr klar im Kopf, also mit der Psychologie, ich kann sagen, dass mich mit der Psychologie hat mich Karl Gustav Jung und Siegmund Freud vertraut gemacht. Also ich erinnere mich ganz genau daran, dass ich damals ein Buch über die Träume gelesen habe und in diesem Buch werden die Ansichten von beiden Autoren entgegengesetzt, zusammengefasst und analysiert und ich fand das so faszinierend, wie die Träume uns, die Menschen so beeinflussen und wie viele Botschaft sie haben, also diese Erinnerung habe ich so immer noch sehr klar, und ich glaube, dass ich und das hat mich danach beeinflusst, dass ich für, dass ich mich später für das Psychologiestudium entschieden habe. Und ich glaube nach, danach habe ich auch nicht mehr aufgehört so mich mit Psychologie zu beschäftigen, ja.
I: Ja klar, das ist ja schon einige Jahre, ne? Hast du auch schon gearbeitet?
M: Ja.
I: Im Psychologie irgendwie Bereich, Beruf?
M: Ja.
I: Ja?
M: Ja, ich habe auch schon gearbeitet und das in Georgien. Also in Georgien arbeite ich in einem therapeutischen Bereich im Krisendienst. Ich arbeite mit Kindern und Jugendlichen, die psychische Störungen haben und das seit, seit paar Jahren schon, ja.
I: Okay.
M: Und eigentlich ich habe auch ein psychologisches Praktikum gemacht, das war in 2014, glaube ich, in Deutschland, in Mainz und damals
I: D.h. nach dem Abitur oder?
M: Ja, nee nach dem Bachelorstudium war das.
I: Bachelorstudium, stimmt.
M: Und damals habe ich auch das Stipendium erhalten für ein Praktikum in Deutschland und ja, und damals konnte ich sehr gute Erfahrungen sammeln in Deutschland, in einer psychiatrischen Klinik war das, ja.
I: Okay, also du hast schon so viel gemacht und so viele Programme. Wie bist du da drauf gekommen? Gibt es eine Institution, die dich unterstützt hat oder hast du alles selbst im Internet herausgefunden?
M: Ich habe alles im Internet selber gefunden und es gibt verschiedene Möglichkeiten, also verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und muss man sich einfach nur bewerben und dann klappt das.
I: Ja d.h. hast du jetzt ein Stipendium?
M: Ja, ich habe jetzt das Stipendium von KAAD, das ist katholische Gemeinde, die ausländische Studierende unter... finanziell unterstützen, die nach Deutschland kommen und hier studieren möchten und
I: Also nicht nur Promovenden, sondern auch Studierende?
M: Auch studierende, ja. Und
I: War das schwierig, so ein Stipendium zu bekommen?
M: Das ist nicht schwierig, aber das dauert ein bisschen, also es ist nicht so, dass ich mich z.B. einmal um ein Stipendium beworben habe und dann hat's alles gut geklappt. Natürlich so einfach ist das nicht. Darin steckt auch viel Arbeit, weil man muss schon ein sehr guten, eine sehr gute Motivation schreiben und man braucht eine gute und präzise Betreuungszusage und ein Gutachten von, von dem Betreuer und das ist viel Arbeit, aber Hauptsache, dass es klappt, wenn man sich Mühe gibt, ja. Und ich habe mich um verschiedene Stipendien beworben und ich habe auch viele Absagen bekommen. Ja, also das gehört auch dazu, weil viele denken, dass das einfach ist und dann werden sie frustriert, wenn's wenn sie eine Absage bekommen und dann hören sie auf. Nein, nicht aufhören, weil es wird klappen, Hauptsache, dass man dran bleibt, ja.
I: Ja und mit dem Betreuer oder der Betreuerin war das auch schwierig oder welche Schritte sind da notwendig gewesen?
M: Ja, das war ein bisschen schwierig, weil wenn man hier studiert hat, wenn man hier Master abgeschlossen hat, dann kann man gezielt auf Dozenten zugehen, die man aus Seminaren kennt oder bei denen man bereits eine Hausarbeit geschrieben hat, aber in meinem Fall, wenn man nicht hier das Studium abgeschlossen hat, wird das ein bisschen schwierig. Aber das hat auch geklappt ja, ich habe z.B. so diese Strategie gewählt, ich habe die Profile möglicher Betreuer auf der Internetseite der Hochschule danach durchgesucht, ob jemand einen entsprechenden Forschungsschwerpunkt hatte und dann habe ich so ein paar Dozenten angeschrieben und dann, so bin ich dann auf meinen jetzigen Betreuer gekommen und
I: Du bist zufrieden?
M: Ich bin sehr zufrieden, ja.
I: Schön.
M: Ja und sehr dankbar auch, ja.
I: Ja, jetzt vielleicht eine schöne oder eine gute Überleitung. Du hast ja gesagt zu, zu dem Forschungspunkt hast du gesucht. Erzähl uns mal, zunächst vielleicht, was ist überhaupt klinische Psychologie uum einen und zum anderen, was ist dein Schwerpunkt?
M: Also kling Psychologie umfasst die so psych... psychiatrische, also psychische Krankheiten also unser und unser Forschungs sozusagen, nicht Forschungs, aber so der, der Schwerpunkte der klinischen Psychologie ist die mentale Gesundheit der Menschen und die Behandlung der psychischen Krankheiten und beinhaltet auch manchmal diese therapeutischen Ansätze sozusagen und
I: Zu welchem Thema promovierst du?
M: Ja, ich promoviere ich möchte schauen, ob da die Verbindung zwischen Emotionen und innerer Körperwahrnehmung besteht. Und es gibt die Meinung, dass die Menschen, die ihre inneren Körpersignale gut wahrnehmen auch ihre Emotionen gut wahrnehmen und regulieren können. Aber ich möchte das jetzt bei den Angstpatienten schauen, wie es bei ihnen aussieht, ob da auch der Zusammenhang besteht und ob da etwas, das Bild, ob da bei den Angstpatienten das Bild sich ändert. Das ist jetzt so mein, wenn ich das kurz
I: Zusammengefasst.
M: Kurz zusammengefasst, ja.
I: Ja, klingt sehr spannend, auch sehr interessant. Ja, ich bin gespannt, was da bei dir rauskommt. Ja, wie sieht denn so dein Alltag aus? Musst du irgendwelche Veranstaltungen besuchen oder hast du nur deine Forschung und deine Erhebungen? Ja erzähl mal ein bisschen.
M: Ja, je nachdem, was ich eingeplant habe, kann der Alltag unterschiedlich aussehen. Und bei mir ist es so, dass ich, also jeder muss eigentlich am Anfang des Studiums einen Zeitplan aufstellen für das ganze Studium, und das habe ich auch gemacht, aber außerdem mache ich einen Plan für die Woche und das hilft mir sehr, weil ich habe dann so, ich weiß, was in dieser, wann, was in kommender Woche z.B. gemacht werden muss. Und ich mache einen Plan für die Woche und ich versuche dann, mich dranzuhalten. Und was ich mache, das ist, dass ich promoviere im Rahmen des strukturierten Promotionsprogramms und d.h.
I: Was ist das?
M: Ja, so man unterscheidet grundsätzlich zwischen der individuellen Promotion und zwisch... und strukturierten Promotion. Und viele wählen das individuell... das individuelle Modell und d.h. dass da man muss einen Professor finden, der das Thema unterstütz und betreut und, aber ich habe mich persönlich für das strukturierte Promotionsprogramm entschieden und das bietet so aktive und regelmäßige, regelmäßige Betreuung durch ein Team von Betreuern und d.h. ich habe nicht nur einen Betreuer, sondern drei Betreuer. Also ich habe ein Team, das mich, das mich betreut.
I: Und wer hat dies Team zusammengesetzt? War das schon dann
M: Ich. Also der Doktorand oder Doktorandin macht das alles selber, ja.
I: Und hast du auch Kommiliton:innen dann, die auch irgendwie mitbetreut werden oder bist du da nicht im Team? Also gibt es mehrere Doktoranden und Doktorandinnen?
M: Nein, das ist, ich bin die einzige Doktorandin in dem Team, also in diesem Team und da ganz wichtig ist auch, dass ich auch einen Betreuer aus Georgien habe und das ist so eine kooperative Arbeit.
I: Sehr spannend.
M: Ja, und das, das ist auch möglich, dass man einen Betreuer im Ausland hat, also einen Betreuer kann man schon im Ausland haben, ja.
I: Also deine Forschung ist wahrscheinlich auch international oder interdisziplinär? Na ja, interdisziplinär nicht, aber international ausgelegt.
M: Ja, ja auch.
I: Okay und d.h. du besuchst auch irgendwelche Veranstaltungen.
M: Ja, ich besuche auch verschiedene Veranstaltungen und das Programm beinhaltet ein Curriculum von Kursen, Workshops, wo die wissenschaftliche so Qualifikation geschult werden und es, es ist eine sehr gute Gelegenheit, sich so Qualifikationen anzueignen und ich habe z.B. bisher ein Schreibworkshop besucht und auch ein, ein Workshop im Selbstmanagement, Zeitmanagement, ja und das ist sehr hilfreich, also da kannst du sehr viele neue Skills lernen, wo du dann auch einsetzen kannst, ja, das ist sehr praktisch.
I: Ist es dann im Rahmen dieses Programms, praktisch an der Uni Würzburg oder gibt es auch andere Universitäten, wo du dann an irgendwelchen Workshops teilnimmst?
M: Nein, das alles findet an der Uni Würzburg statt.
I: Ist lokal.
M: Ja, das ist lokal.
I: Und wer nimmt da noch daran teil? Die an... also Promovierenden aus anderen Bereichen oder auch Studierende?
M: Ja auch Promover... Promovierende aus anderen Bereichen, weil meist diese Kurse, sie haben einen interdisziplinären Fokus und viele können das mitmachen, also andere Doktoranden.
I: Aber im Grunde genommen deine Forschung ist trotzdem ein Soloprojekt, d.h. du hast deine Forschung und du bist die tragende Kraft sozusagen.
M: Ja.
I: Mit deinen, ja, okay. Also es ist nicht so, dass, dass es ein Team ist, was auch irgendwie zusammen irgendwas forscht.
M: Nein, nein, ich, das ist, das ist eine so, ich mache das alleine, also die meiste Arbeit, also ich bekomme, klar, eine sehr gute Betreuung von meinem Team, wie ich schon das erwähnt habe, aber ich, das Projekt mache ich alleine, das ist nicht so, dass es ein Teil von einem großen Projekt ist oder so, nein, das, das ist eine, ein individuelles Forschungsprojekt.
I: Okay. Ja und was gefällt dir so an, an diesem Studium oder gibt es vielleicht auch Bereiche, die dir noch schwerfallen?
M: Also was mir sehr gut gefällt ist, dass es gibt sehr viele hochqualifizierte Menschen, die bereit sind dich zu unterstützen. Und das ist sehr gut, wenn du das siehst, also diese Bereitschaft und außerdem gefällt mir dieses, dass ich als Studierende Zugang zu den verschiedenen Quellen habe und es gibt auch die Möglichkeit in die Bib zu gehen und das, in, also die ganzen Quellen in Anspruch zu nehmen und das ist auch sehr wichtig für mich und es gibt viel Austausch, was z.B. nicht in Georgen der Fall ist, leider. Es gibt viel Austausch zwischen den Wissenschaftlern und zwischen wissenschaftlichen Mitarbeitern und zwischen den Studierenden auch.
I: Und gibt es auch wissenschaftlichen Austausch so auf der Ebene von Tagungen oder Konferenzen?
M: Ja, es finden sehr viele Konferenzen, Tagungen statt und viele Seminare auch, wo man sich sehr gut austauschen kann und das ist sehr wichtig, ja, wenn man, ja, wenn man sich so mit dem Thema alleine auseinandersetzt, das ist ganz, dieser Austausch ist ganz wichtig, dass das auch stattfindet, ja und wo man sich auch Feedbacks holen kann, ja. Und was mir noch schwerfällt, ist wahrscheinlich immer noch die Sprache. Ja, weil wenn man so eng mit den Muttersprachlern zusammenarbeitet, das bleibt immer noch das, das Thema so ziemlich aktuell, weil man muss ständig die Sprache üben und du hast immer wieder das Gefühl, dass du, dass du die Sprache nicht so
I: Dass immer noch etwas fehlt, ne?
M: Da, da fehlt immer noch was, ja, genau und.
I: Ja klar, je weiter man geht.
M: Ja, genau.
I: Und hast du schon gewisse Zukunftsvorstellungen, was du so machen möchtest nach der Promotion?
M: Also ich habe in Georgien schon gearbeitet im therapeutischen Bereich, wie ich gesagt habe, und ich will, wenn ich fertig bin mit meiner Promotion, wieder zurück nach Georgien gehen und meine Arbeit weitermachen, fortsetzen und ich will, aber zusätzlich noch, wenn das möglich ist, mal sehen, auch an der Uni unterrichten und
I: Genau, ich wollte gerade fragen, was bringt dir dann die Promotion, aber die bringt dir wahrscheinlich diesen Uni-Zugang, ne?
M: Das bringt diesen Zugang, ja. Ja genau, weil wenn du in Deutschland studiert hast, dann bist du schon sehr hochqualifiziert, sozusagen, und dann hast du besseren Zugang zu, also, das, das ist dann für Berufsaufstieg sehr gut.
I: Ja, ja sehr schön. Vielen Dank für den Einblick in dein Promotionsstudium. Hast du vielleicht zum Schluss noch nützliche Tipps für deine Nachfolger und Nachfolgerinnen? Möchtest du irgendwas loswerden?
M: Ja, ich würde sagen, dass sich jeder Doktorand oder jede Doktorandin, den ich kenne, hat sich während der Promotion (unv.) mit Gedanken des Selbstzweifels herumgeschlagen, weil wir tauschen uns sehr oft aus und ich kenne auch viele Leute, die damit konfrontiert sind und ich würde vielleicht empfehlen für diejenigen, die jetzt vor der Entscheidung stehen, ob sie weiter promovieren sollten oder nicht, ich würde wahrscheinlich diesen Menschen empfehlen, dass sie, diese Verzweiflung dazugehört und
I: Also das sagt eine Psychologin.
M: Das sagt eine Psychologin, ja. Ja, Hauptsache, wie man damit umgeht, weil die unangenehmen Gefühle gehören zum Leben, ja? Aber ob diese Gefühle uns dann weitere Probleme bereiten, dann hängt das davon ab, wie wir damit umgehen. Und Hauptsache, dass man damit umgeht, ja? Und
I: Und was empfiehlst du da? Wie soll man damit umgehen?
M: Lass die Verzweiflung nicht über euch Herr werden.
I: Okay, okay.
M: Ja, also einfach, einfach euren eigentlichen Wünschen folgen, ja und dann klappt das, ja.
I: Ja, vielen Dank. Das war Mari, alles Gute und ja, bis zur nächsten Folge, macht's gut.
M: Vielen Dank, wünsche dir auch alles Gute.
I: Danke, tschüss.
M: Tschüss.