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Folge 6 - Van

Herkunftsland und Erstsprache: VietnamVietnamesisch

Studium in Deutschland: Masterstudium Bioinformatik3 Semester — Justus-Liebig-Universität Gießen

Publikationsdatum: Jul 22, 2022Aufnahmedatum: Aug 11, 2021

Folgende Informationen wurden in der Folge erwähnt, hier finden Sie weiterführende Links dazu:

Transkript:

I: In der heutigen Folge unseres Podcasts habe ich Van bei mir zu Gast. Van kommt aus Vietnam und studiert zurzeit Bioinformatik auf Master an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihren Bachelor in Biochemie hat sie an der Universität Ulm absolviert und möchte heute ihre Erfahrungen mit euch und Ihnen, liebe Zuhörer:innen, teilen. Hallo Van.

V: Hallo Irina und hallo alle. Ich bin Van und studiere gerade meinen Master in Bioinformatik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

I: Genau und wir verraten noch: Sag mal, von wo aus bist du uns zugeschaltet?

V: Ja, ich bin nicht in Vietnam und auch nicht in Deutschland. Ich bin gerade in Sydney und bleibe gerade in Quarantäne, wegen Covid-Situation.

I: Im Hotel in Sydney, das ist ja also

V: Ja, das ist ziemlich weit weg von Deutschland, aber ja, das ist jetzt.

I: Und du besuchst da gerade deinen Freund, ne?

V: Ja, stimmt.

I: Okay, dann schöne Grüße nach Sydney.

V: Danke.

I: Und klär uns bitte auf. Du studierst Bioinformatik. Was ist das?

V: Ja, ich verstehe auch deine Frage, weil es hat so viele kleine Fragen bekommen. Bioinformatik allgemein beschreibt eine Kombination von Biologie und Informatik, aber in diesem Bereich werden unterschiedliche moderne Technologien benutzt, um biochemische oder biologische Prozesse oder Daten wie die Struktur von DNA-Molekülen oder Protein auf den Bildschirm zu simulieren oder zu untersuchen und alle diese Daten in großen Datenbanken zu speichern.

I: Mit welchem Ziel?

V: Zur Forschung. Für die Forschung braucht man immer Daten und das ist auch der Grund, warum wir hören die ganze Zeit in Medien: „Ja Daten sind megawichtig und wichtig und wichtig.“ Und ja

I: In allen Bereichen, ne?

V: Ja, stimmt, nicht nur in Informatik, aber auch Biologie und ja, das ist so.

I: Ja, ist das dann für die Medizin oder allgemein?

V: Ja, allgemein für alle Bereiche zum Beispiel für Botanik auch, für Tierforschung, für Meeresforschung oder auch Krankheiten oder Medikamentenforschung. Ich meine ebenso auch mit, zum Beispiel mit Coronaviren. Am Anfang haben wir herausgefunden, ja, wir haben eine neue Art von Viren, aber in Virologie haben wir unterschiedliche Branchen von Viren und wir müssen viel erreichen. Coronaviren gehören zu welcher Gruppe? Denn mit dieser Gruppe können wir Vakzine und Medikamente herstellen.

I: Also ganz viele Schnittstellen.

V: Ja und um die Struktur und die Arten von Coronaviren herauszufinden, brauchen wir die Daten. Die Daten in der Vergangenheit, was man schon herausgefunden hat und benutzen wir weiter, um neue Arten von nicht nur Viren, aber andere Arten wie Pflanzen, Tiere herauszufinden, die Ähnlichkeit oder die Richtung, die Forschung ja ist einfach mal so.

I: Ja klingt sehr spannend. Würdest du uns noch fünf Schlüsselwörter aus deinem Studium nennen. Das mache ich jetzt bei allen so.

V: Eigentlich ich habe schon gesagt, Bioinformatik ist Kombination von Biologie und Informatik. Deswegen ich habe auch wie ca. sechs anstatt fünf Schlüsselwörter aus meinem Bereich und drei für Biologiebereich und drei für Informatikbereich. Und drei Schlüsselwörter für Biologiebereich wären DNA, RNA oder Cyclen und Cyclen sind fast überall, nicht nur in unserem Körper, aber auch in Tieren, Pflanzen. Und drei Schlüsselwörter für Informatikbereich wären Pipelines, der Zahlencode, und Datenbank.

I: Zahlencode, Datenbank und das erste habe ich nicht so ganz verstanden.

V: Pipelines, ja, das ist wie die Richtung deiner Gedanken, um den Code herzustellen. So, das ist Pipelines.

I: Okay. Du erzählst uns sicherlich noch was aus dem Studium auch über die Teilbereiche und Schwerpunkte, aber zunächst einmal die Frage: Wie kommst du aus Vietnam nach Deutschland? Wie ist dieser Wunsch entstanden?

V: Das ist echt eine lange Geschichte, aber wie ich würde gerne meine Geschichte mit euch teilen. In Vietnam habe ich schon fast drei Jahre vom Medizinstudium abgeschlossen. Aber leider habe ich keine Zukunft von Mediziner in Vietnam gesehen und außerdem es ist immer mein Traum, dass ich ins Ausland gehe und andere Kulturen kennenlernen könnte. Dann meine Eltern sind nicht wirklich reich und außerdem meine Schwester und mein Bruder studieren schon in den USA.

I: Ach so.

V: Dann, ja, denn meine Eltern natürlich schaffen nicht weiter das dritte Kind weiter in den USA oder ein Land wie England oder Australien, wo man Studiengebühren fast wie 50.000 US-Dollars

I: Ja, Dollars.

V: Bezahlen, ja und dann ich dachte: „Ja, warum nicht ein anderes Land?" Und dann ich habe nur zufällig herausgefunden, ja, Deutschland ist megacool und ich habe auch die Sprache an der Uni gelernt und ich finde dann „ja“ die Sprache

I: An der Uni in Vietnam?

V: Ja, weil in Vietnam in Medizin-Universität durften wir unterschiedliche Sprache nehmen

I: Oh, wie cool.

V: Und in, ja, aber Medizin in Vietnam hat einen großen Einfluss aus Frankreich. Bevor her Frankreich hat uns kolonisiert. Ja, deswegen manche meine Freude haben Französisch genommen, aber ich würde nicht normal wie die anderen, deswegen „ja Englisch kann ich schon gut sprechen. Warum Französisch? Ne, französisch gefällt mir nicht und dann ich habe Deutsch herausgefunden und ja diese Sprache passt perfekt“.

I: Okay. Und als du dann dich entschieden hast in Deutschland zu studieren, musstest du irgendeine Sprachprüfung ablegen und wenn ja, welche und wo?

V: Ja, ich meine, bevor ich nach Deutschland geflogen bin, musste ich zumindest B1 Niveau schaffen. Und ich habe natürlich in Vietnam schon Deutsch gelernt, aber das war nur B1. Dann als ich in Deutschland war, musste ich noch weiter eine Aufnahmeprüfung und einen Studienkollege bestehen.

I: Du hast ein Studienkolleg absolviert.

V: Ja.

I: Und wo?

V: Das war in Halle (Saale). Ja das ist nur eine kleine Stadt, aber ich würde immer gerne in einer kleinen Stadt in Deutschland wohnen anstatt in größeren Städten wie Berlin oder München. Ich weiß nicht, was ihr denkt, aber meiner Meinung nach kann man nur ja Deutsch verbessern, wenn man in keiner Stadt wohnt.

I: Ja?

V: Wo man keine Möglichkeit andere Sprache zu reden. Nur alles auf Deutsch.

I: Ach so, du meinst, es gibt wenige die Englisch können in kleineren Städten?

V: Ja.

I: Okay.

V: Ja genau, deswegen habe ich bis jetzt in Deutschland nur in Halle (Saale), nur in Ulm und jetzt in Gießen gewohnt. Und ich finde ja, das ist richtig meine guten Entscheidungen.

I: Ja und hat dich jemand dabei unterstützt, also Studienkolleg zu finden und irgendwie alles zu organisieren oder hast du das übers Internet? Wie hast du das gemacht?

V: Ich habe alles online gesucht.

I: Okay.

V: Ja, meine

I: Alles allein?

V: Ja, alles allein. Meine Mutter hat nur Erfahrung mit Studium in den USA. Und ich habe alles online geschaut und ja

I: Und es hat geklappt.

V: Ja, es hat geklappt. Ich glaube, zurzeit gib es alles online. Man muss nur einfach Zeit im Internet verbringen und richtig wie Passion dafür haben. Dann findest du alles.

I: Leidenschaft, ne?

V: Ja, viel Leidenschaft, ja.

I: Genau, du hast ja schon erzählt, wie du, dass du Medizin studiert hast.

V: Ja.

I: Und warum hast du dann nicht gedacht: „Okay, ich studiere in Deutschland weiter Medizin." Wie kommst du auf Biochemie und Bioinformatik?

V: Ja eigentlich am Anfang wollte ich auch Medizin weiter in Deutschland studieren, aber in Deutschland und Vietnam haben wir unterschiedliche Notensysteme. Ich meine, meine Noten in Vietnam sind immer gut, aber wenn meine Noten in deutsche System wechseln würden, weil es nicht mehr gut wie die Mediziner in Deutschland.

I: Ach so, um einen Platz zu bekommen.

V: Ja es ist nicht einfach, weil

I: Nicht einfach, ja.

V: Ich glaube, mein Abitur noch in deutscher System war nur 2 oder 2,3, aber ja die Medizinstudenten in Deutschland haben immer 1,0 oder mindestens 1,1 und das ist unmöglich für mich, aber wenn ich schon Medizin in Vietnam studiert habe, darf ich nur biologische Studiengänge in Deutschland nehmen. Nur, ja wie Medizin-Pharmazie, Biologie, Biochemie, also

I: verwandter Fächer, ne?

V: Ja genau.

I: Aber du musst es trotzdem Studienkolleg absolvieren. Ein Jahr oder wie lange?

V: In meinen Fall habe ich nur vier Monate den DSH-Kurs gemacht. Ja, das ist ziemlich anders, weil in

I: Das ist genau

V: Ja in Deutschland gibt es zwei unterschiedliche Arten von ausländischen Studenten, wenn man schon weniger als vier Semester an der Uni studiert hat und wenn man mehr als vier Semester an der Uni studiert hat. Und ich habe schon drei Jahre in Medizin-Universität studiert, dann musste ich ja Deutschkurse besuchen und die anderen müssen circa ein Jahr im Studienkolleg bleiben. Ja, bei mir ist es ein bisschen anders.

I: Alles klar. Und du hast ja schon gesagt, die kleinen Städte hast du bevorzugt. Gibt es noch einen anderen Grund, warum du zum Beispiel nach Gießen gegangen bist und nicht nach Bamberg oder wie auch immer? Wo gibt es noch Biochemie?

V: Biochemie gibt es fast überall in Deutschland. Aber Bioinformatik gibt es vorher nicht. Ja Bioinformatik gibt es vielleicht in Frankfurt, in Saarland und in Potsdam oder in Berlin.

I: Okay.

V: Und ich habe nicht nur über die Städte geschaut, aber ich habe noch die Studienordnung meines Studienganges. Das bedeutet, ich muss noch schauen, was ich bei meinem Masterstudiengang lernen könnte und es passt mir oder nicht, weil eigentlich, wenn ich Bioinformatik studiere, habe ich richtig keinen Hintergrund von Informatik. Und das ist mein Nachteil. Ich muss verstehen, welche Vorteile und Nachteile ich habe. An der Universität Gießen gibt es die Möglichkeit für die Studenten wie ich nur biologischen Hintergrund haben auch Informatiker die Grundkenntnisse nochmals zu lernen. An unterschiedlicher Universität, Ich finde, nicht gut genug. Ja und außerdem Gießen ist auch eine kleine Stadt. Ich finde, das ist perfekt. Ja.

I: Ja, da sind wir schon bei deinem Fach. Also du hast gesagt eben, das ist eine Kombination aus Biologie und Informatik, und Informatik durftest du von Anfang an sozusagen erwerben. Was sind denn nun noch Teilbereiche des Studiums? Also was gehört noch dazu?

V: Ja, es gibt noch viele Sachen, z.B. ich meine für Masterstudiengang gibt es insgesamt vier Semester und im ersten Semester können wir alles, also auch Grundkenntnisse lernen. Und ich habe nur Grundkenntnisse von Informatik lernen, während die andere, ja die schon Informatik, Bachelor von Informatik abgeschlossen haben, noch die biologischen Grundkenntnisse lernen. Und dann im zweiten Semester wählen wir Schwerpunkte aus. Es gibt an der Universität Gießen insgesamt vier Schwerpunkte. Erste ist

I: Und die sind?

V: Erste ist molekulare Systembiologie und dann weiter ist Modellierung und dann Hochdurchsatz-Datenanalysen und die letzte ist allgemein über Informatikbereich z.B. Algorithmen der Bioinformatik oder algebraische dynamische Programmierung oder ich dachte

I: So Programmierung auch?

V: Ja und auch Big-Data-Anwendungen oder Machine Learning.

I: Und was ist dein Lieblingsbereich?

V: Bis jetzt ich glaube Big-Daten Ich finde, ja, ich habe richtig Interesse mit Daten, ich weiß nicht warum, aber ich finde nur einfach meganützlich, um man braucht unbedingt in der Zukunft und ich glaube, mit Big-Daten-Anwendungen kann ich auch viele Möglichkeiten nicht nur für Berufe, aber auch für Forschungsrichtung.

I: Und was muss man denn mitbringen, also welche Kenntnisse oder welche Fähigkeiten, Interessen, um eben Bioinformatik studieren zu können?

V: Ich glaube, zuerst braucht man unbedingt Leidenschaft.

I: Okay.

V: Und Interesse. Und dann

I: Ja das braucht man wahrscheinlich überall bei jeden Fach, ne?

V: Ja, stimmt und außerdem sollte man auch vorher vorbereiten ein paar Programmiersprachen kennenzulernen. Ja nicht alles, aber am Anfang dachte ich: „Ja bei Informatik gäbe es nur ein paar". Aber wenn ich schon ja nach zwei Semester bei Bioinformatik habe ich herausgefunden, es gibt echt viel und jeder Professor hat natürlich Lieblings

I: Lieblingssprache.

V: Ja und das ist einfach deswegen, ab jetzt muss ich schon wie schauen, welches Thema mir gefällt und welchen Professor ich finden konnte, denn ich muss weiter meine Sprache vertiefen und verbessern, ja.

I: Muss man auch im Bioinformatikstudium viel lesen oder auch schreiben?

V: Allgemein ich finde man muss immer viel lesen. Es ist nie genug, nur einfach in der Vorlesung da zu bleiben und zu hören. Ja, ich empfehle eigentlich in jedem Fach muss man immer viel lesen. Besonders für ausländische Studenten, weil eigentlich ich meine, bis jetzt kann ich schon gut Deutsch hören und ziemlich auch gut reden, aber ich kann nie wie 100 % in der Vorlesung meinen Professor folgen.

I: Okay.

V: Und ja, daher muss ich immer am Abend weiter die Bücher lesen, ja was mein Professor in der Vorlesung gemeint hat. Es ist immer gut, wenn man etwas vorher kennt, bevor man die Professoren etwas fragt. Das ist meiner Meinung nach. Natürlich meine Professoren sind immer nett und würden natürlich gerne meine Frage beantworten, aber man kann nie etwas fragen, wenn man nichts im Gehirn hat.

I: Okay, okay.

V: Ja.

I: Also wenn man sich damit nicht auskennt, ist schwierig, ne?

V: Ja.

I: Und das Schreiben? Welche Rolle spielt das Schreiben im Studium? Muss man Hausarbeiten schreiben oder irgendwelche Referate oder gar nicht?

V: Eigentlich Jain, es ist noch abhängig davon, welches Fach es ist, aber allgemein wie lange Texte schreiben - ne, ich habe nie das gemacht, aber wir haben auch viele Hausaufgaben bekommen, nicht nur um zu programmieren, aber noch unterschiedlicher Papers zu lesen und die Vorträge zu halten.

I: Vorträge.

V: Deswegen muss man nicht nur gut auf Deutsch, aber noch auf Englisch, weil manche Papers sind auf Englisch.

I: Alles klar und welche Studienleistungen oder Prüfungsleistungen hast du bereits absolviert oder muss man absolvieren? Also Aufgaben ist eine Sache, aber wie sehen die Prüfungen aus? Sind das dann Klausuren oder?

V: Ich kann nicht wirklich sagen, zum Beispiel in meinem Bachelorstudium waren manche Klausuren schriftlich und ja, das was ziemlich anstrengend, weil ich glaube, es ist unterschiedlich in jedem Land. Zum Beispiel in Vietnam habe ich nur die Klausur als Multiple Choice gemacht.

I: Okay.

V: Aber in Deutschland muss man immer alle Fragen als Text schreiben.

I: Also im Bioinformatik auch?

V: Bioinformatik auch, aber zurzeit wegen Covid haben wir nur mündliche Prüfung. Ja, das ist auch eigentlich eine

I: Wie sehen sie aus?

V: In der Klausur müssen wir unterschiedliche Fragen antworten, normalerweise die mündlichen Prüfungen dauern ca. nur 30 Minuten. Ja, aber das ist auch stressig.

I: Und welche Lehrveranstaltungen gibt es? Das wollte ich vorher nochmal fragen. Also gibt es Vorlesungen, Seminare oder Übungen? Wie heißen die in deinem Bereich?

V: Wir haben eigentlich alles, wir haben auch Vorlesungen, als Online-Vorlesungen und Seminar haben wir auch als online, ich meine, als ich mein Meister angefangen hab, war es schon alles online wegen Covid und schon letztes Jahr

I: Ach so, du kennst es nicht anders.

V: Ja.

I: Und welche Rolle spielt die Praxiserfahrung? Gibt es Praktika, Pflichtpraktika?

V: In Gießen gibt es doch, wie ich schon gesagt habe, wir haben insgesamt vier Semester. Zwei Semester habe ich schon dir erzählt, aber noch wie nächstes Semester machen wir zusammen Praktika, ja, und wir müssen selber eine Praktikumsstelle aussuchen, aber mein Koordinator ist megagut. In diesem Semester hat er schon alles für uns vorbereitet. Er hat für uns im zweiten Semester eine Ringvorlesung organisiert und in dieser Vorlesung präsentieren nicht nur die Firmen, aber die Professoren aus unterschiedlichen Universitäten in Deutschland, aber noch zum Beispiel aus den USA, aber aus unterschiedlichen Ländern. Ja und diese Firmen und diese Professoren haben natürlich Angebot für Praktikumsstellen mit unterschiedlichen Themen und ich finde megagut, weil zumindest können wir vorher wie vorstellen, ja was Professoren oder die Firma gerade machen und ob wir etwas dafür oder etwas davon lernen oder machen können.

I: Ist das dann ein ganzes Semester oder nur ein paar Monate, paar Wochen?

V: Ganzes Semester kann man auch machen, aber mein Koordinator hat empfohlen, dass wir sollten unterschiedliche Themen verarbeiten. Das bedeutet, mit jedem Praktikum sollte man maximal drei Monate oder zumindest ein Monat da verbringen.

I: Und dann unterschiedliche Stellen oder wie?

V: Ja, genau, weil ja, er hat nur empfohlen, dass wir eigentlich keine Ahnung haben, was uns echt gefällt und wir sollten alles probieren, wenn wir noch Zeit haben, ja.

I: Und sag mal, werden diese Praktika bezahlt?

V: Ich bin mir nicht sicher mit Professoren in der Ringvorlesung, aber normalerweise in Deutschland kann man natürlich verdienen, wenn man Praktikum macht, ja und ich glaube das ist schon viel für die Studenten.

I: Ja, dann habe ich eine weitere Frage zu den Arbeitsformen. Wie arbeitet ihr im Seminar oder in einer Übung? Alleine, in Gruppe oder zu zweit? Was wird bevorzugt in deinem Studium?

V: Eigentlich alle Arten. Ich habe auch schon allein gearbeitet. Ich habe auch zu zweit und auch in einer großen Gruppe zusammengearbeitet. Die Professoren haben uns immer unterschiedliche Möglichkeiten, unterschiedliche Arten von Arbeit gegeben. Und ich finde echt cool, allgemein

I: Und was gefällt dir mehr?

V: Allein oder zu zweit zu arbeiten, gefällt mir am meisten.

I: Also ich frage deswegen, weil ich möchte fragen, ist es dann einfach in Kontakt mit den anderen Studierenden zu kommen oder auch mit deutschen Kommilitoninnen oder gibt es da Schwierigkeiten?

V: Wie ich schon gesagt, allein oder zu zweit finde ich megagut, weil in einer großen Gruppe habe ich immer Schwierigkeit mit anderen zu reden, weil die Deutschen reden immer megaschnell, zack, zack, zack, zack, zack und als Ausländer habe ich dieses Tempo leider nicht. Ja deswegen ich meine zum Beispiel, ich etwas dagegen habe kann ich auch nicht etwas sagen. Ich muss die ganze warten. „Hey ich bin dran, lass mich reden."

I: Du musst dich durchsetzen, ne?

V: Ja.

I: Und gibt es viele internationale Studierende in deinem Fach?

V: In meinem Bachelorstudium gab es nicht so viele. Ich glaube, es gab insgesamt 100 Studenten, aber vielleicht nur fünf Stück als ausländische Studenten, aber bei meinem Masterstudium gib es mehr. Ich glaube fast wie fünf oder zehn Leute. Es ist schon viel, weil eigentlich in meinem Kurs gerade gibt es insgesamt nur 30 Studenten und schon zehn ausländische Studenten, das ist schon viel, ja.

I: Und kommst du da eher in Kontakt mit den Internationalen oder auch mit den Deutschen?

V: In meinem Bachelorstudium konnte ich alle Kommilitonen kennenlernen und dann hatte ich richtig engen Kontakt mit dem Deutschen anstatt mit, ich meine, ich hatte auch engen Kontakt mit anderen ausländischen Studenten, aber ich hatte dort eine Gruppe nur mit den Deutschen, ich weiß nicht warum.

I: Okay und du bist gut

V: Ja und bis jetzt habe ich noch Kontakt miteinander, aber bei meinem Masterstudiengang ist es wieder wegen Covid-Situation, wir haben nie einander persönlich kennengelernt.

I: Das ist das Problem.

V: Ja.

I: Und gibt es so was wie Fachschaft? Eine Unterstützung von Studieren in höheren Semestern oder so?

V: Ja, ich finde, die

I: Ja?

V: Ja, ich finde die Unterstützung aus Fachschaft, ich meine nicht nur Fachschaft, aber auch die Universität Gießen ist viel besser als aus Universität Ulm, ja.

I: Und das genau ist besser?

V: Allgemein über wie Organisation und Koordinator, Professoren, Bücher und auch die Fragen aus die Studenten in höheren Studiengang, ja allgemein ist so. Aber in Ulm hatte ich richtig Problem, Kontakt mit den Professoren oder Koordinator zu haben, die, ich weiß nicht warum, aber die waren immer beschäftigt und ich musste wie viele Wochen nur auf eine Rückmeldung warten.

I: Bachelorstudiengänge sind umfangreicher, ne? Mehrere Studierende als im Masterstudiengang.

V: Ja, vielleicht. Ich weiß nicht, aber ich meine, in Gießen gibt es auch andere Kurse für Bioinformatik oder gibt es auch Bioinformatik für Bachelorstudenten. Aber jedes Mal, wenn ich etwas auch von meinen Professoren oder Koordinator oder meiner Fachschaft brauch, bekomme ich immer die Antwort maximal nach zwei Stunden.

I: Das ist Luxus.

V: Ja, das ist viel anders.

I: Ja. Du hast jetzt schon so ein bisschen Probleme angesprochen. Gab es noch negative Erfahrungen in deinem Studium? Weil das ist ja auch wichtig, die zu teilen.

V: Ja, ich glaube, ja. Am Anfang, Deutschland und Vietnam haben natürlich unterschiedliche Ausbildungssysteme, deswegen muss man auch mit unterschiedlichen Methoden studieren. Und am Anfang habe ich natürlich in Deutschland wieder mit vietnamesischen Methoden studiert und es hat nicht so gut geklappt.

I: Hast du ein Beispiel?

V: Ich weiß nicht, wie kann ich kurz beschreiben, aber zum Beispiel in Vietnam habe ich immer die Klausur als Multiple Choice gelernt, aber in Deutschland muss man richtig anders lernen, um eine lange Antwort an Text zu schreiben und das ist ziemlich anders über Lerntechnik. Ja dann nach erstem Semester habe ich mich schon wie daran gewöhnt und ich habe meine Lernmethode einfach gewechselt, dann gingen meine Noten viel besser, ja.

I: Ja und hast du schon ein konkretes Berufsziel vor Augen? Was möchtest du nach dem Master machen?

V: Jetzt kann ich nur sagen, ich weiß schon, in welche Richtung ich weitergehen will. Ich hätte gern weiter wie Krankheitsforschung.

I: Okay.

V: Oder Neurobiologie gehen, aber ich weiß nicht, wie anderer Bereich ist, aber in Naturwissenschaftsbereich braucht man immer wie höhere Niveau, weiter lerne ich nach Master da muss man weiter Doktorand machen und ich überlege mir gerade, ob ich auch Doktorand mache oder ich sofort in die Industrie gehe und ja.

I: Und wenn du promovieren würdest, würdest du das in Deutschland machen?

V: Bis jetzt natürlich, ja, weil ich finde Promotion in Deutschland ist sehr gut für die Doktoranden, ich meine, man kann nicht nur forschen, aber man kann auch davon verdienen und das ist schon gut.

I: Ja gut, ja super. Du hast uns schon ganz viel erzählt. Hast du eventuell noch irgendwelche nützliche Tipps für deinen Nachfolger?

V: Bevor ich Tipp für die Bioinformatiker gebe, würde ich gerne Tipps für ausländische Studenten geben.

I: Ja, gerne.

V: Ja, ich würde nur sagen, wir als Ausländerstudenten bekommen gleiche Möglichkeit, wie die deutschen Studenten. Ich sage so, da ich schon die Chance hatte, Auslandssemester im Ausland zu machen, ich meine in Finnland. Ja und normalerweise denkt man: „Ja, es ist nur die Chance für die Deutschen, nicht für die ausländischen Studenten." Aber ich habe das geschafft und außerdem als ich in Finnland war, habe ich noch Stipendium aus Erasmus-Programm bekommen. Das bedeutet, ich musste nicht zusätzlich dafür bezahlen, aber ich habe noch Stipendium bekommen, deswegen ich empfehle euch als ausländische Studenten, versucht alle Chancen an der Uni zu machen. Es gibt immer Möglichkeit für uns als ausländische Studenten, alles genau wie die Deutschen zu machen, dann jeder, ich glaube, jede Person hat immer Vorteile und Nachteile und ihr müsst unbedingt die Vorteile gut ausnutzen.

I: Ja, ja das klingt sehr spannend. Ich bin grad sprachlos. Du warst in Finnland während deines Bachelorstudiums, oder?

V: Ja genau.

I: Und an der Uni oder in einem Unternehmen? An der Uni, Erasmus, ja.

V: An der Uni, ja. Ja und das war sehr schön, weil eigentlich am Anfang dachte ich: „Ja es ist nie eine Chance für Ausländer wie ich" und dann ich hab nur wie „Ja, warum probiere ich nicht einfach." Ich habe ein paar E-Mails an internationale Office geschrieben, wie mein Situation ist, ja und das internationale Office hat mir zurückgeschrieben: „Ja, es geht bei dir, du darfst natürlich dich für diese Stelle bewerben, warum nicht?" Und ich meine im Vergleich zur Deutsch ist mein Englisch besser, dann

I: Also auf Englisch waren alle Veranstaltungen?

V: Ja auf Englisch ist alles in Finnland und dann ich „Ja, warum nicht?" Ich habe auch Motivation-Letter und einen Lebenslauf vorbereitet, dann ja.

I: Hast schon viel gemacht.

V: Ja, aber das ist nur einfach, ja, wenn, ich meine im Vergleich mit dem Studium in Vietnam kann man richtig viel in Deutschland machen. Nicht nur für euren Lebenslauf, aber noch für eure Erfahrungen und eure Sprache und eure Zukunft, für die Berufe. Nicht nur in Deutschland, aber auch in Europa und auf der Welt.

I: Ja, vielen Dank, das ist so ein zielweisender Tipp, ne? Macht alles, was man nur machen kann. War schön, mit dir zu sprechen. Ja, ich wünsche dir alles Gute

V: Ja, danke.

I: Noch im Master und dann eventuell bei der Proportion, ne?

V: Ja, danke.

I: Vielen Dank dafür. Okay, dann macht's gut.

V: Ja danke, freue mich sehr. Ja danke, macht gut auch, dann Tschüss.

I: Tschüss.